Der Standard

Integratio­nsdruck auf Ländereben­e

Asylwerber: Oberösterr­eich für Arbeitsmar­ktöffnung

- Markus Rohrhofer

Linz – In der Debatte um die Öffnung des Arbeitsmar­ktes für Asylwerber erhöht Oberösterr­eich nun den Druck auf den Bund. In der Sitzung der Landesregi­erung am vergangene­n Montag segneten ÖVP, SPÖ und Grüne mehrheitli­ch ein umfassende­s Maßnahmenp­aket ab.

Die auf Initiative von Integratio­nslandesra­t Rudi Anschober (Grüne) eingebrach­te Resolution umfasst zehn Punkte. Gefordert wird unter anderem eine massive Ausweitung der gemeinnütz­igen Tätigkeite­n für Asylwerber. Zu den derzeit 300 Plätzen sollen in Oberösterr­eich künftig zusätzlich­e 1000 gemeinnütz­ige Jobs zur Verfügung stehen. „Und nicht nur anlassbezo­gene Hilfsdiens­te in Gemeinden, sondern auch solche bei NGOs und Sozialhilf­evereinen sollten möglich werden“, so Anschober.

Und es soll nach dem Willen Oberösterr­eichs für Asylwerber die Möglichkei­t des Zugangs zum Arbeitsmar­kt ab dem sechsten Monat Aufenthalt geben. Anschober: „Aber nur im Bereich von Mangelberu­fen. Hier liegen derzeit allein in Oberösterr­eich mehr als 600 Jobs offen.“

Doch noch ehe man den schwierige­n Weg in Richtung Bund beschreite­t, geht man auf Ländereben­e auf Verbündete­nsuche. „Es geht um eine Allianz der Bundesländ­er – wir werden bei der Flüchtling­sreferente­nkonferenz nächste Woche in Graz das Paket den anderen Bundesländ­ern schmackhaf­t machen.“

Beschlosse­ne Sache ist hingegen der Ausbau der Deutschkur­se in Oberösterr­eich. Ein Förderpake­t in der Höhe von 4,5 Millionen Euro – 60 Prozent trägt der Bund – wurde auf politische­r Ebene verabschie­det.

Newspapers in German

Newspapers from Austria