PR-Leitfaden für die Kommunikation im Netz
Wien – Schleichwerbung, die wie ein redaktioneller Beitrag aussieht; Postings im bezahlten Auftrag von Firmen, Parteien, Interessenorganisationen: Mehr als 150 solche (Verdachts-)Fälle prüfte der PREthikrat. Was aus seiner Sicht noch geht und was nicht, hat das Selbstkontrollorgan der PR-Branche in einem Leitfaden für ethisch korrekte Kommunikation zusammengefasst.
Brigitte Mühlbauer, die Vorsitzende des Rates, appelliert an die Auftraggeber wie Agenturen, den „Kodex“zu befolgen, etwa wenn es um die Kennzeichnung von Werbung geht: „Die Glaubwürdigkeit unserer Branche steht auf dem Spiel.“In Österreich gibt es aus ihrer Sicht „eine Reihe von schwarzen Schafen“, die dem Ruf aller Kommunikatoren schadeten.
Einer der spektakulärsten Fälle der vergangenen Jahre: eine Wiener Social-Media-Agentur, die für Banken, Parteien, staatsnahe Betriebe und Pharmafirmen tausende Postings verfassen ließ. Der Ethikrat rügte das „scharf“.
Rauer Kommunikationsstil
Der Ethikrat erinnert Medien, aber auch Blogger an ihre Verantwortung, bezahlte Inhalte entsprechend zu kennzeichnen.
Firmen wiederum sollten auf Social-Media-Plattformen mit Usern respektvoll kommunizieren. „Manche Unternehmen haben einen etwas raueren Kommunikationsstil“, kritisiert Doris Steiner von der Agentur Ketchum Publico. Unternehmen sind aus Sicht der PR-Expertin auch für das verantwortlich, was ihre Mitarbeiter im Netz kommunizieren, sie empfiehlt Regeln dafür. (APA)