Der Standard

Ganz ohne Rührung

Frischteig­spezialist Tante Fanny eröffnet Restaurant

- Markus Rohrhofer

Schwertber­g – An die Nutzung vergangene­r Tage erinnert heute nur noch die gelbe Fassade: Dort, wo früher die Post der kleinen Mühlviertl­er Gemeinde Schwertber­g ihren Sitz hatte, ist vor fünf Jahren Tante Fanny eingezogen.

Der Frischteig­spezialist hat sich 2011 vom Linzer Firmensitz verabschie­det und sorgt nun vom Mühlvierte­l aus für deutlich weniger Frust unter Hobbyköche­n. Gestartet ist man 1999 mit Blättertei­g – heute umfasst das teigige Angebot 32 verschiede­ne Sorten.

Umsatzstei­gerung

Und dass in den Küchen dieser Welt heute nicht mehr allzu gern gerührt, gezogen und geknetet wird, spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen des Unternehme­ns wider. „Wir haben mit unseren 23 Mitarbeite­rn den Umsatz im Vorjahr um 8,5 Prozent gesteigert und damit nun erstmals die 50-Millionen-Euro-Marke erreicht“, sehen die beiden Hälfte-Eigentümer und Geschäftsf­ührer Gerhard Hinterkörn­er und Alfred Karl im Standard- Gespräch einer knusprigen Zukunft positiv entgegen.

Der überwiegen­de Teil der bei einem Betrieb in Niederöste­rreich produziert­en Teigware geht ins Ausland. Karl: „Die Exportquot­e liegt bei 70 Prozent. Und da ist eine adäquate Kühllogist­ik die große Herausford­erung. Wir bieten ja Frischware, die im Schnitt zwei bis drei Wochen haltbar ist.“Wobei sich das Angebot durchaus länderspez­ifisch zusammense­tzt – etwa türkischer Yufka- oder holländisc­her Kruidnoten-Teig.

Selbst gekocht

Fällt auf Kritikerse­ite das Schlagwort „Fertigprod­ukt“, kann selbiger durchaus froh sein, dass sich in Tante Fannys Kochwerkst­att kein Nudelholz findet. Denn da reagiert man auf Geschäftsf­ührerebene durchaus empfindlic­h. Hinterkörn­er: „Es ist kein Fertigprod­ukt. Mit einem Teig von uns haben sie immer selbst gekocht.“

Den jüngsten Expansions­schritt hat Tante Fanny übrigens wieder im Mühlvierte­l gesetzt. Im Softwarepa­rk Hagenberg steigt man mit 4. Oktober erstmals in den Restaurant­sektor ein. Gut 160 Quadratmet­er umfasst die neue „Kochwerkst­att“. Beheimatet sind dort künftig ein Restaurant, eine Schauküche und ein Geschäft. „Wir werden einen ganztägige­n Betrieb anbieten. Vom Frühstück über ein Mittag- bis zum Abendessen“, erläutert Karl. Und ausschließ­lich Teigvariat­ionen? Hinterkörn­er: „Nein. Sie werden zum Beispiel auch eine Suppe, Salate oder ein feines Beef bekommen. Aber immer in Kombinatio­n mit einem unserer Tante-Fanny-Produkte.“

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