Peter Seisenbacher wird angeklagt
Vorwurf: Sexueller Missbrauch von Unmündigen
Wien – Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen Judo-Doppelolympiasieger Peter Seisenbacher Anklage wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses erhoben. Das bestätigte Behördensprecherin Nina Bussek am Mittwoch. Seisenbacher soll als Trainer zwei ihm anvertraute Mädchen missbraucht haben.
„Die beiden Betroffenen waren laut Anklage im jeweiligen Tatzeitraum noch keine 14“, stellte Bussek fest. In einem Fall sollen sich die Übergriffe über mehrere Jahre gezogen haben.
Von der Anklage ist ein drittes Mädchen umfasst, das sich gegen die Zudringlichkeiten zur Wehr gesetzt haben soll. Das wird von der Staatsanwaltschaft als versuchter Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses qualifiziert.
Der nicht rechtskräftigen Anklage zufolge soll sich Seisenbacher an seinem ersten Opfer zwischen 1998 und 2001 wiederholt vergangen haben. Zu Beginn der inkriminierten Übergriffe war das Mädchen elf Jahre alt. Für den mittlerweile 56-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung. Er hat ab Zustellung der Anklage zwei Wochen Zeit, um diese zu beeinspruchen.
Mit einem Einspruch müsste sich das Wiener Oberlandesgericht (OLG) auseinandersetzen. Für den Fall, dass es zu einem Prozess kommt, wurde bereits ein vorsitzender Richter für den Schöffensenat festgelegt. Einen Prozess soll dann im Wiener Straflandesgericht Richter Christoph Bauer leiten.
Seisenbacher hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. (APA)