US-Firmen schlagen bei Profiten EU-Konkurrenz
OMV, Voestalpine, Strabag, Andritz unter umsatzstärksten 300 Unternehmen Europas
– Die größten börsennotierten US-Konzerne waren auch im ersten Halbjahr 2016 deutlich besser unterwegs als ihre europäischen Konkurrenten, wiewohl die niedrigen Öl- und Gaspreise beiderseits des Atlantiks an den Umsätzen und Gewinnen nagten. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung EY (früher Ernst & Young) hervor. In Europa macht der starke Euro zusätzlich vielen Unternehmen einen Strich durch die Rechnung.
Im Ranking der umsatzstärksten Firmen in Europa finden sich auch vier aus Österreich: Der Ölund Gaskonzern OMV (siehe Grafik), der Stahlkonzern Voestalpine, der Baukonzern Strabag sowie der Anlagenbauer Andritz.
Während die Gewinne der Top300-Firmen aus Europa um 9,6 Prozent auf 272 Milliarden Euro einbrachen, verbuchten die USUnternehmen im Jahresvergleich lediglich einen Profitrückgang von 3,5 Prozent auf umgerechnet 483 Milliarden Euro. Die Umsätze schrumpften in Europa um 4,6 Prozent auf 3250 Milliarden Euro, in Übersee gingen sie um 0,4 Prozent auf 4150 Milliarden Euro zurück. Banken und Versicherungen hat EY in der Auswertung nicht berücksichtigt.
„Die europäischen Unternehmen leiden derzeit unter dem starken Euro, der zu erheblichen Einbußen bei der Umrechnung außerhalb Europas erwirtschafteter Umsätze in die europäische Ge- meinschaftswährung führt“, sagte Gerhard Schwartz, Partner von EY in Österreich. Vor allem mache ihnen die nach wie vor schwierige Lage der europäischen Wirtschaft zu schaffen.
Dass es anders geht, zeigen die US-Konzerne. Trotz abflachender Weltkonjunktur waren sie in der ersten Jahreshälfte viel profitabler. So lag ihre Gewinnmarge bei 11,6 Prozent, jene ihrer europäischen Konkurrenten im Schnitt bei 8,4 Prozent. Maßstab ist laut EY nach wie vor der Computerkonzern Apple. Der iPhone-Hersteller machte mit einem operativen Gewinn von 38,2 Mrd. Dollar (34 Mrd. Euro) mehr Profit als die fünf gewinnstärksten europäischen Unternehmen zusammen. (APA)