Dienstleister sammelt Kunden für VW- Sammelklage
Die Aufarbeitung der VW-Dieselaffäre ist im Gange. Befasst sind damit Konsumentenschützer und die Justiz. Mit einem Hamburger Finanzdienstleister tritt ein neuer Player auf den Markt, der den Kunden zu ihrem Recht verhelfen – und dabei mitnaschen will.
Wien – Bei der Aufarbeitung der VW-Affäre tritt in Österreich ein neuer Player auf den Markt. Der Hamburger Rechtsdienstleister Financialright will den Abgasskandal für sich und betroffene VW-Kunden nutzen und ebenfalls eine Sammelklage gegen den Autobauer zustande bringen. Gründer Jan-Eike Andresen will, so sagt er im STANDARD- Gespräch, mit einer breitangelegten Klage oder einem Deal mit VW bis zu 5000 Euro für Fahrzeugbesitzer herausholen. Interessierte können via Online-Portal my-right.at mitmachen, die Kosten übernehmen die Rechtsdienstleister. Im Erfolgsfall behalten sie aber ein Drittel des erstrittenen Betrages als Provision ein.
Hierzulande ermittelt aber auch – wie berichtet – die Wirtschaftsund Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachts. Der Verein für Konsumenteninfor- mation (VKI) hat eine Anzeige gegen diverse VW-Manager eingebracht. Diesem Verfahren haben sich bisher 3700 Österreicher angeschlossen. Ein Privatbeteiligtenanschluss ist noch möglich, die Kosten liegen bei 90 Euro.
Der Vorteil wäre, käme es tatsächlich zu einem strafrechtlichen Verfahren und zu einem Schuldspruch, so VKI-Juristin Ulrike Wolf, könnten die Richter den Kunden auch Schadenersatz zusprechen.
Gleichzeitig strebt auch der VKI eine Vergleichslösung über die Stiftung Car Claim in den Niederlanden an. Auch hier ist eine kostenlose Beteiligung noch möglich. Gefordert werden ebenfalls rund 5000 Euro je Auto. Bisher ist VW aber noch nicht gesprächsbereit.