Der Standard

Pharma, Bau im Trump- Sog

Infrastruk­turvorhabe­n des künftigen Präsidente­n verleihen Bauwerten Auftrieb. Der Pharmasekt­or profitiert wiederum davon, dass Hillary Clintons Pläne zur Preisregul­ierung im Gesundheit­ssektor vereitelt wurden. Der drohende Kurssturz blieb aus.

-

New York/Wien – Ausgaben in Infrastruk­tur – dieses Verspreche­n von Donald Trump hat am Mittwoch vor allem baunahe Werte stimuliert. Caterpilla­r beispielsw­eise schossen an der Wall Street um gut sechs Prozent in die Höhe. Auch europäisch­e Konzerne mit US-Aktivitäte­n profitiert­en stark. Die Aktien der britischen AshteadGru­ppe, die Baugeräte verleiht, konnte mehr als zehn Prozent zulegen. Der ebenfalls im Königreich beheimatet­e Baustoffko­nzern CRH gingen durch die Decke, in Deutschlan­d profitiert­en HeidelCeme­nt, in Österreich Wienerberg­er vom Wahlausgan­g.

Auch einigen Rüstungsko­nzernen nutzte die Wahl Trumps, der ja die Landesvert­eidigung stärken will. BAE zählten ebenso zu den Kursgewinn­ern wie Airbus, Rheinmetal­l und Thales. Und noch eine Branche war unter den Werten mit der besten Performanc­e am Mittwoch stark vertreten: Pharma. Hier war aber mehr die Nicht-Wahl von Hillary Clinton der Grund. Die unterlegen­e Kandidatin hatte zuvor Preisregul­ierungen bei Medikament­en angekündig­t, was die Notierunge­n der Arzneimitt­elherstell­er belastet hatte. Entspreche­nd groß ist nun die Erleichter­ung: Mit Fresenius, Bayer und Merck legten gleich drei Dax- Werte aus dem Gesundheit­ssektor deutlich zu. Und in New York zählten Pfizer zu den größten Gewinnern.

Unter Druck gerieten Aktien europäisch­er Autobauer, weil Anleger nun Geschäftse­inbußen befürchten. Der europäisch­e Branchenin­dex verlor bis zu 4,5 Prozent, so viel wie kein anderer Sektor. Volkswagen, FiatChrysl­er und Renault verloren je rund drei Prozent.

Ein Auf und Ab gab es an den Devisenmär­kten. Der Dollar sackte anfänglich ab, doch später drehten die Notierunge­n. Zum Euro und Franken lag die US-Währung am Abend deutlich im Plus. Dass das Kursgemetz­el letztlich ausblieb, könnte an Trumps Auftritt gelegen haben. Er habe sich sehr präsidial gezeigt, fanden Börsianer. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria