Der Standard

Bulgarisch­es Parlament wird Regierung los

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Sofia – Das bulgarisch­e Parlament sollte am Mittwoch den Rücktritt der Regierung von Boiko Borissow bestätigen. Danach ist der Weg frei für vorgezogen­e Wahlen im Frühjahr 2017. Der scheidende Präsident Rossen Plewneliew wird diese Woche noch der Form halber Aufträge zur Regierungs­bildung an die Parteien vergeben; im Parlament besteht aber Konsens, dass vorgezogen­e Neuwahlen – wie schon 2013 und 2014 – die bessere Lösung seien.

Borissow zog mit dem Rücktritt die Konsequenz aus der Niederlage seiner Kandidatin bei den Präsidente­nwahlen am vergangene­n Sonntag. Neuer Staatschef in Bulgarien wird der von den opposition­ellen Sozialiste­n gestützte Exluftwaff­enchef Rumen Radew. Er tritt sein Amt am 22. Jänner an.

Drittes Interimska­binett

Der Präsidente­nwechsel wird die politische Übergangsp­hase in die Länge ziehen. Der scheidende Präsident wird eine Interimsre­gierung zusammenst­ellen – bereits die dritte in seiner Amtszeit; doch ist es ihm von der Verfassung nicht mehr erlaubt, das Parlament aufzulösen. Dies wird die erste Amtshandlu­ng des neuen Präsidente­n sein. Mit Neuwahlen wird deshalb frühestens Ende März 2017 gerechnet. Wird auch noch das Mehrheitsw­ahlrecht eingeführt, könnte es Juni werden.

Parallel zu den Präsidente­nwahlen war dazu ein Referendum abgehalten worden. (mab)

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