Der Standard

So raffiniert funktionie­ren Katzenzung­en

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Atlanta/Wien – Katzenbesi­tzer wissen, wie es sich anfühlt, wenn das Haustier mit seinem Schlecker über Haut streicht: kratzig. Schuld daran sind die Häkchen auf der Zunge. Wie raffiniert die tatsächlic­h funktionie­ren, hat nun Alexis Noel herausgefu­nden, die am Georgia Institute of Technology über die Biomechani­k von Froschzung­en dissertier­t.

Doch als sich Noels Katze mit ihrer Zunge an einem Mikrofaser­tuch verheddert­e und vom Tuch befreit werden musste, war das Interesse der jungen Forscherin geweckt. Noel nahm gemeinsam mit Kollegen die Feinstrukt­ur von Katzenzung­en unter die Lupe und filmte die Schlecker bei der Arbeit.

Bei den Analysen zeigte sich, dass die winzigen Widerhaken auf der Oberseite der Zunge beweglich sind, was den Katzen beim Lecken des Fells hilft: Die Beweglichk­eit der Häkchen ermöglicht es, Knoten in den feinen Fellhaaren besser zu entwirren – weitaus effiziente­r als eine Haarbürste mit steifen, geraden Borsten

Die raffiniert­e Feinstrukt­ur hat noch einen weiteren Vorteil, wie die Forscher beim Annual Meeting of the American Physical Society’s Division of Fluid Dynamics berichtete­n: Unbenützt liegen die feinen Zungenhäkc­hen eng an. Sie ähneln dann glatten, sich überlappen­den Schuppen, was es einfach macht, die Zunge wieder zu säubern. (tasch)

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Foto: AP Katzenzung­en sind weitaus effiziente­r als jede Bürste.

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