Lufthansa-Piloten streiken wieder
AUA hilft mit größeren Fliegern aus
Wien – Der Streik bei der Lufthansa trifft am Mittwoch auch die Flüge nach Wien massiv. Elf Rotationen, also elf Ankünfte und elf Abflüge von Wien, in Summe 22 Flüge fallen aus. Betroffen sind sieben Verbindungen nach Frankfurt und vier nach München. Ob es am Donnerstag noch Nachwehen geben wird, ist noch offen. Die AUA reagiert auf den Streik bei ihrer Mutter mit dem Einsatz größerer Flugzeuge auf den Strecken von Wien nach Frankfurt und München. In Summe werden über den Tag 300 Sitze mehr angeboten.
AUA und Flughafen Wien empfehlen Fluggästen, sich auf der Homepage der Lufthansa bzw. der Online-Anzeige von Ankünften und Abflügen in Schwechat am Laufenden zu halten.
Die Lufthansa ihrerseits will den für Mittwoch angesetzten Piloten-Streik (für 24 Stunden) in letzter Minute mit einer Eilklage stoppen. Die Lufthansa habe eine einstweilige Verfügung gegen den Ausstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) beantragt, sagte eine Gerichtssprecherin. Aus Sicht der Airline sei der Streikaufruf von VC fehlerhaft und dabei insbesondere eine der Gehaltsforderungen. Die Lufthansa strich bereits rund 880 Flüge.
Das Frankfurter Arbeitsgericht spielte bei Streiks in der Luftfahrtbranche schon des Öfteren eine entscheidende Rolle, so zuletzt vor 14 Monaten. Damals stoppte ein Arbeitsrichter den 13. Flugzeugführer-Streik überraschend. Grund war, dass sich Cockpit öffentlich gegen den Ausbau der Lufthansa-Billigtochter Eurowings aussprach. Für die Lufthansa war das ein unzulässiger Eingriff in die Unternehmensstrategie. Das Gericht schloss sich der Argumentation des Konzerns an und verbot den Streik.
Höhere Löhne
Cockpit hat daraus Konsequenzen gezogen und will die Lufthansa dieses Mal ausschließlich bestreiken, um höhere Löhne durchzusetzen. Die Gewerkschaft fordert für die 5400 Lufthansa-Piloten rückwirkend ab 2012 ein Gehaltsplus von 3,7 Prozent im Jahr. Das Unternehmen bietet 2,5 Prozent über eine Laufzeit von gut sechs Jahren. Die Verhandlungen darüber scheiterten vor einer Woche. Auch ein neues Schlichtungsangebot der Lufthansa brachte keinen Durchbruch. Der Arbeitskampf begann im April 2014. Streikende Flugbegleiter haben am Dienstag etwa jeden siebenten Flug der Eurowings-Gruppe am Boden gehalten. 62 von 442 geplanten Verbindungen wurden gestrichen. Davon waren rund 4100 Passagiere betroffen. Die Gewerkschaft Verdi hatte das Kabinenpersonal in Düsseldorf und Hamburg zu einem Streik zwischen 5.00 Uhr und 20.00 Uhr aufgerufen. (Reuters, cr)