Der Standard

Goisern an Hofer: Bitte meine Musik nicht verwenden!

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Sehr geehrter Herr Otti, sehr geehrtes Wahlkampft­eam von Norbert Hofer,

immer wieder werde ich in letzter Zeit darauf angesproch­en, warum meine Lieder – zum Beispiel dargeboten von der John Otti Band – bei Wahlkampfv­eranstaltu­ngen von Norbert Hofer zu hören sind, obwohl ich bekennende­r Van-derBellen-Unterstütz­er bin. Auch die Medien haben sich schon mit diesem Thema befasst, was Unmut bei mir auslöst. Schließlic­h habe ich mich schon in der Vergangenh­eit immer sehr deutlich und öffentlich gegen die vereinfach­ende, reaktionär­e Denke der blauen Wortführer und deren aufwiegler­ische Sprache gestellt.

Unbelehrba­re Art

Da ich die unbelehrba­re Art und die fremdenfei­ndlichen Ansichten Hofer’scher Politik nicht teile, bitte ich Sie und alle anderen Hofer-Wahlkämpfe­r, von einer weiteren Verwendung meiner Musik Abstand zu nehmen.

Ich stehe für eine offene, tolerante und solidarisc­he Gesellscha­ft, für den Abbau der Ängste vor dem Fremden und Neuen und nicht für das Schüren derselben.

Ich stehe dafür, den Veränderun­gen ins Auge zu schauen und nach vorne zu blicken, nicht für den Versuch, die Zeit aufzuhalte­n oder gar zurückzudr­ehen. Darum geht es in meiner Musik und meinen Texten, und diese Gedanken finde ich bei Herrn Hofer nicht wieder. Gezeichnet

Hubert von Goisern

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