Die Gefahren des schwarzen Einkaufstags
Am Black Friday lässt die Kauflust der Kunden nicht nur im Handel die Kassen klingeln, sondern spielt auch Betrügern und unseriösen Anbietern in die Hände. Wer sich im Internet auf Schnäppchenjagd begibt, sollte Angebote genau prüfen, um nicht draufzuzahl
Wien – Das neue iPhone um 90 Prozent billiger! Hochwertige MieleWaschmaschine um nur 200 Euro! Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens auch nicht. An den Verkaufstagen um den Black Friday, der dieses Jahr am 25. November stattfindet, muss man beim Shoppen besonders wachsam sein.
Erfunden wurde der Black Friday vom US-Handel. Es ist der erste Freitag nach dem Feiertag Thanksgiving und markiert den Start des Weihnachtsgeschäfts. Händler werben an diesem Tag mit hohen Rabatten. Seit einigen Jahren findet der Verkaufsevent auch in Österreich statt. Online wurde zudem das Pendant Cyber Monday am darauffolgenden Montag geschaffen, viele Händler locken inzwischen allerdings mit einer ganzen Woche verbilligter Angebote.
Betrugsversuche auf Amazon
Laut der Verbraucherplattform Preisjäger.at kann man hierzulande durchschnittlich mit 47,96 Prozent Rabatt rechnen. Bei Spielen, Filmen und Software sind sogar noch stärkere Vergünstigungen drin. Vorsicht ist jedoch bei sehr viel höheren Rabatten angesagt – auch auf seriösen Plattformen. So hat das Landeskriminalamt Nie- dersachsen vor kurzem vor einer neuen Betrugsmasche auf Amazon gewarnt. Kriminelle versuchen nichtsahnende Kunden mit gefälschten Shops in die Falle zu locken. Die Angebote sehen legitim aus und sind stark reduziert. Bestellt ein Nutzer ein Produkt, meldet sich der vermeintliche Händler mit der Bitte, die Ware doch direkt zu bezahlen und nicht über Amazon abzuwickeln. Nach der Zahlung storniert der falsche Händler die Bestellung, und das Geld ist fort. Zwar bietet Amazon Kunden eine Garantie gegen unseriöse Anbieter, die trotz Zahlung nicht liefern, doch diese gilt nur dann, wenn die Bezahlung offiziell über die Plattform abgewickelt wurde. Amazon löscht solche Shops, sobald der betrügerische Hintergrund bekannt ist. Doch bis dahin können schon zahlreiche Kunden in die Falle getappt sein. Wollen Händler ein offizielles Zahlungsprozedere umgehen, sollte man sich nicht darauf einlassen. Die Onlinezahlung sollte zudem ausschließlich über gesicherte Seiten erfolgen (erkennbar an https:// in der Adresszeile).
Unter Druck gesetzt
Aber auch an echten Angeboten kann man sich die Finger verbrennen. So versuchen einigen Onlineshops Kunden mit der Anzei- ge von Countdowns und Reststückzahlen unter Druck zu setzen, schnell zuzuschlagen und ein Angebot nicht genauer zu prüfen. Die versprochenen Rabatte können sich aber als Mogelpackung entpuppen, denn sie beziehen sich oft auf die unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller. Diese liegen aber meist höher als der Straßenpreis. Konsumentenschützer kritisieren diese Praxis seit Jahren. Auf Preisver- gleichsportalen wie Geizhals.at können Konsumenten die Preise bei verschiedenen Onlinehändlern vergleichen. Nicht aus den Augen verlieren sollte man zudem Lieferkosten, eventuell anfallende Zollgebühren bei Bestellungen aus dem EU-Ausland und Lieferzeiten. Und letztendlich gilt: Man muss nicht unbedingt am Black Friday zuschlagen. Aktionstage gibt es vor Weihnachten schließlich mehrere.