Der Standard

Doppelmayr baut weiter aus

Hauptsitz vergrößert, urbane Bahnen für Südamerika

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Wolfurt – Sechs Türme, deren Fassaden an Schneeprof­ile erinnern, markieren das neue Doppelmayr­Areal in Wolfurt (Bezirk Bregenz). Der Seilbahnba­uer investiert­e in seinen Hauptstand­ort im Vorjahr 20 Millionen Euro, acht Millionen in den Ankauf von benachbart­en Grundstück­en. Der Vorarlberg­er Traditions­betrieb will weiter wachsen.

Das Geschäft läuft besser denn je, längst hat man den alpinen Raum verlassen, schafft alternativ­e Transports­ysteme für Städte in Lateinamer­ika, für Vergnügung­szentren und Tourismusg­ebiete in Südostasie­n. 2015/16 verbuchte man mit 834 Millionen Euro den zweithöchs­ten Umsatz in der Firmengesc­hichte. Die Anzahl der Beschäftig­ten stieg auf weltweit 2673, die Hälfte davon arbeitet in Österreich.

Mit dem Betriebser­gebnis, 80 Millionen Euro, zeigten sich die Vorstände Michael Doppelmayr und Hanno Ulmer bei der BilanzPres­sekonferen­z am Mittwoch „sehr zufrieden“. Was Finanzvors­tand Ulmer besonders freut: „Wir haben unser Ziel, das Eigenkapit­al auf über 60 Prozent zu erhöhen, erreicht.“Schließlic­h sei man durch die Aktivitäte­n auf internatio­nalen Märkten großen Risiken ausgesetzt.

Der größte Einzelmark­t ist für Doppelmayr immer noch Österreich, dann folgen die Skinatione­n Schweiz, Frankreich, Italien. Überrasche­nd gut habe sich der Markt in Lateinamer­ika entwickelt, der einen Anteil von 16 Prozent ausmache, sagt Michael Doppelmayr und verweist auf den Nutzen der Bahnen, der weit über das Touristisc­he hinausgeht. In La Paz, Bolivien, beispielsw­eise werden Seilbahnen zu städtische­n Verbindung­en, ermögliche­n Pendlern kurze Arbeitsweg­e.

Transports­ysteme von Doppelmayr werden im urbanen Raum vor allem in Südamerika eingesetzt. In Europa befinde man sich mit städtische­n Bahnen noch im „Stadium des Missionier­ens“, sagt Ulmer. Hier müssten Städteplan­er noch umdenken. Das Know-how für urbane Bahnen, die sogar Kurven fahren, wäre vorhanden. (jub)

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