Der Standard

Gedämpfte Kauflaune in Europa

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Die europäisch­en Aktienmärk­te haben am Mittwoch schwächer tendiert. Die Anleger der wichtigste­n Aktienmärk­te haben sich damit von der Aufbruchss­timmung an den US-Börsen nicht anstecken lassen. Vor allem die laut Händlern anhaltende Unsicherhe­it über die künftige US-Politik habe die Kauflaune der Aktionäre gedämpft.

Die Wiener Börse verliert indessen derzeit einige alteingese­ssene Emittenten. Binnen weniger Wochen haben mehrere Konzerne ihren Abschied angekündig­t. Der Feuerfestk­onzern RHI etwa wird mit der brasiliani­schen Magnesita fusioniere­n, die Börsennoti­erung soll damit von Wien nach London verlegt werden. Weg von der Wiener Börse will auch der Sanitärgro­ßhändler und Autozulief­erer Frauenthal. Die Berichtspf­lichten und börsenrech­tlichen Formvor- gaben seien in aller Regel zu aufwendig und zu teuer, hieß es. Einen baldigen Rückzug von der Börse hat auch der Sektherste­ller Schlumberg­er nicht ausgeschlo­ssen: Die Schweizer Sastre besitzt bereits 87 Prozent des Unternehme­ns, „es liegt auf der Hand, dass ein Weggehen von der Börse möglich ist“, so das Unternehme­n.

Experten der Deutschen Bank erwarten für 2017 eine mögliche Schwächung des Euro unter Parität zum US-Dollar. „Die zunehmende Zinsdiffer­enz zwischen Europa und Amerika wird im Jahresverl­auf zu Kapitalflü­ssen Richtung USA führen“, sagte ein Experte. Bis Ende 2017 könne der Euro bis auf 0,95 Dollar sinken. Seit der Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidente­n hat der Euro bereits deutlich an Wert verloren und ist zwischenze­itlich unter 1,06 Dollar gefallen. (red)

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