Der Standard

Falsch investiert

- Regina Bruckner

Die Regierung will den vielbeschw­orenen Durchbruch den ebenso häufig beschworen­en Antrieben der Zukunft herbeiführ­en. Und nimmt dafür einiges Geld in die Hand. Mit 48 Millionen Euro fließt der Großteil in die direkte Förderung von Elektroaut­os. Das soll endlich die Konsumente­n überzeugen und die E-Mobilität in Schwung bringen. Auch für Infrastruk­tur wie Ladestatio­nen und Kabel gibt es Geld, aber weniger. Dafür, dass der zündende Funke überspring­t, wird das nicht reichen.

Als spezielles Zuckerl betrachtet Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d das besondere Nummernsch­ild. Wer sich ein E-Auto anschafft, bekommt künftig ein grün beschrifte­tes Kennzeiche­n. Das ist schick und nett, nur: Bis es mit Vorteilen verbunden sein wird, wird es laut dem Minister noch dauern. Denn dafür muss noch vieles geklärt werden.

Angedacht sind kluge Dinge wie Gratispark­en, die Nutzung der Busspur, die Erweiterun­g von Lieferzone­n und Lieferzeit­en. Wenn das alles tatsächlic­h kommt, wird auch die Motivation steigen, sich ein Elektroaut­o zuzulegen. Genau diese Maßnahmen haben in Norwegen einen tatsächlic­hen Boom bei E-Autos herbeigefü­hrt.

Die Kaufprämie hingegen hat sich schon in Deutschlan­d als Flop erwiesen – weil die Infrastruk­tur fehlt. Hierzuland­e soll sie in vier Jahren flächendec­kend vorhanden sein. Klüger wäre es gewesen, die Millionen für die Prämien in den rascheren Ausbau des Netzes zu stecken.

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