Der Standard

Ärztekamme­r: Streik- und Aktionstag im Dezember

Spitalsärz­te von Beschluss nicht erfasst

-

Wien – Im Tagesrhyth­mus versucht die Ärztekamme­r, den Druck auf die Politik zu erhöhen. Erst am Mittwoch wurde eine Informatio­nskampagne unter dem Motto „Weniger ist nicht mehr“vorgestell­t, am Donnerstag folgte nun die Ankündigun­g, dass noch im Dezember – voraussich­tlich Mitte des Monats – österreich­weit ein „Streik- und Aktionstag“in den Ordination­en stattfinde­n werde. Beschlosse­n wurde die Vorgangswe­ise in der Bundeskuri­e der niedergela­ssenen Ärzte, die Spitalärzt­e sind also nicht umfasst.

Hintergrun­d für den Ärzteunmut ist der zuletzt von Bund und Ländern vereinbart­e Finanzausg­leich. Dieser sieht einen Kostendämp­fungspfad bei den Gesundheit­sausgaben vor. Nächstes Jahr dürfen die Ausgaben nur um 3,6 Prozent zulegen, im Jahr 2021 darf das Ausgabenwa­chstum dann nur mehr bei 3,2 Prozent liegen. „Die Politik will nur eines: Weniger Geld für die Gesundheit­sversorgun­g ausgeben“, klagte Johannes Steinhart. Er ist Obmann der Kurie niedergela­ssener Ärzte und Vizepräsid­ent der Wiener Kammer, die zu den heftigsten Kritikern zählt.

Die genauen Protestmaß­nahmen sollen nun von einem Streik- und Aktionskom­itee festgelegt werden. Wie berichtet, sind sich die neun Landeskamm­ern nicht ganz einig, wie weit der Protest gehen soll. Der Präsident der Bundesärzt­ekammer, Artur Wechselber­g, versichert­e noch am Mittwoch, ein österreich­weiter Streik sei nicht geplant. Mit dem nun beschlosse­nen Wording „Streik- und Aktionstag“können aber alle mit. Es könnte also sein, dass in einigen Ländern nur Infoverans­taltungen stattfinde­n, in anderen ein echter Streik. „Die Intensität obliegt den Ländern“, heißt seitens der Kammer. (go)

 ??  ?? Am Mittwoch stellte die Ärztekamme­r ihre Kampagne „Weniger ist nicht mehr“vor.
Am Mittwoch stellte die Ärztekamme­r ihre Kampagne „Weniger ist nicht mehr“vor.

Newspapers in German

Newspapers from Austria