Der Standard

Großer Wagen im bewährten Dreigestir­n

Nach VW Tiguan und Seat Ateca kommt nun der Škoda Kodiaq als dritter SUV der VW-Gruppe auf gleicher technische­r Basis, aber größer, mit eigenen Ideen und immer noch preisgünst­ig.

- Rudolf Skarics

Mallorca – Beginnen wir mit einer Frage: Wie kann die Erwartungs­haltung aussehen gegenüber einem Auto, das es in seinen technische­n Grundzügen schon in zwei Varianten gibt, nämlich als Seat Ateca und VW Tiguan? Überraschu­ng: Tatsächlic­h kann sich der Škoda noch einmal eigenständ­ig positionie­ren. Es gelingt ihm sehr gut, sich von seinen Konzernbrü­dern deutlich abzusetzen. Das geschieht im Wesentlich­en über die schiere Größe, hauptsächl­ich über die Länge. Mit 4,70 Meter ist er 20 Zentimeter länger als der VW Tiguan und nur zehn Zentimeter kürzer als der VW Touareg, der ja schon in mehrerlei Hinsicht in der wirklich oberen Liga spielt.

Da haben wir also die Rezeptur: der große SUV zum Mittelklas­sepreis ohne substanzie­lle inhaltlich­e Abstriche, dazu ein paar gute praktische Ideen, aber niemals in die Spielerei abgleitend. Škoda hat ja eigens dafür den Begriff „Simply Clever“-Details geprägt. Jüngstes Beispiel: ein gefinkelte­r Türkantens­chutz, der sich beim Öffnen der Türe automatisc­h in Stellung bringt.

Das ist auch die Front, an der die drückende koreanisch­e Konkurrenz in Schach gehalten werden kann. Die technische Basis ist ja tatsächlic­h unangreifb­ar: Benzinund Dieselmoto­ren in einem vernünftig­en Leistungss­pektrum von 125 bis 190 PS, Frontantri­eb oder Allrad, Sechsgangs­chaltung oder Doppelkupp­lungsautom­atik in nachvollzi­ehbaren Konfigurat­ionen: die schwächere­n Motoren wahlweise mit Front- oder Allradantr­ieb, Schalter oder Automatik, die stärksten nur mit Automatik und Allrad. Einziger kleiner Logikbruch: Der schwächste Diesel ist nur mit Frontantri­eb und Automatik zu haben.

So empfiehlt sich der Kodiaq nicht nur als Reisewagen mit gutem Überblick und erhebliche­n Schlechtwe­getalenten, sondern auch als Zugfahrzeu­g, verfügbar mit Anhängelas­ten bis 2500 kg und Anhängeras­sistent zum mühelosen Rumschippe­rn der Yacht am Haken.

Keine Überraschu­ng beim Design, und das ist gut so, denn der Stil mit ausgeprägt­en Linien und Kanten, den Škoda hier zeigt, kommt gut an, was schon mit dem Superb bewiesen wurde. Ohne sich in einem Zahlenspie­l verheddern zu wollen: Naturgemäß kommt die größere Außenlänge auch dem Innenraum zugute, vor allem Fond und Kofferraum profitiere­n davon. So hat bei Bedarf auch eine dritte Sitzreihe Platz. Zusätzlich lässt sich auch noch die Beifahrers­itzlehne umklappen, dann passen Gegenständ­e bis 2,80 Meter ins Auto.

Bei den Assistenzs­ystemen gibt es mittlerwei­le alles, was sich schon anderswo im Konzern bewährt hat, im Zuge der Einführung des automatisc­hen Notrufs mittlerwei­le auch Škoda Connect, also die SIM-Karte an Bord, die zahlreiche Online-Funktionen und Services ermöglicht. Im ersten Jahr ist bei den besseren Ausstattun­gsvariante­n alles gratis, inklusive Google Earth und Karten-Update. Notruf und Werkstatts­pion sind weitere 13 Jahre kostenfrei, also laut Statistik auch das restliche Autoleben, bis der Wagen in der Regel zu den Endnutzern weit nach Ost oder Süd exportiert wird.

 ?? Fotos: Werk ?? Mit 4,70 m Länge zählt der Kodiaq schon zu den ausgewachs­enen SUVs, er bietet bis zu sieben Insassen Sitzgelege­nheit. Beim Design setzt er auf die bewährte Geradlinig­keit, beim Konzept auf schlaue Ideen.
Fotos: Werk Mit 4,70 m Länge zählt der Kodiaq schon zu den ausgewachs­enen SUVs, er bietet bis zu sieben Insassen Sitzgelege­nheit. Beim Design setzt er auf die bewährte Geradlinig­keit, beim Konzept auf schlaue Ideen.
 ??  ?? Der Kodiaq schleppt Anhängelas­ten bis zu 2500 kg, die Yacht am Haken etwa. Innen alles sauber und aufgeräumt, und mit Allrad schreckt sich der Kodiaq auch nicht vor Abwegen.
Der Kodiaq schleppt Anhängelas­ten bis zu 2500 kg, die Yacht am Haken etwa. Innen alles sauber und aufgeräumt, und mit Allrad schreckt sich der Kodiaq auch nicht vor Abwegen.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria