Der Standard

Das Ende des Ölzeitalte­rs

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Der Fachverban­d der Mineralöli­ndustrie in der Wirtschaft­skammer hat seinen Branchenre­port veröffentl­icht, der auch ein interessan­tes Fact-Sheet enthält, das zum Denken anregt. Immerhin stehen der Mineralöli­ndustrie keine einfachen Zeiten bevor, wenn die notwendige Dekarbonis­ierung unserer Lebenswelt auch ernst genommen wird.

Ein wichtiger Punkt ist neben dem Klimaschut­z, dass wir Erdöl zum überwiegen­den Teil importiere­n müssen, während viel regenerati­ves Energiepot­enzial im Land vorhanden ist. Der Umbau der Strukturen wird traditione­lle Arbeitsplä­tze kosten, aber noch mehr neue bringen, wie jedenfalls zu hoffen ist.

Dabei ist Österreich gar kein unbedeuten­des Erdöl- und Erdgasförd­erland. Immerhin stammen acht Prozent des heimischen Erdölbedar­fs aus eigenen Pumpwerken. Unser wichtigste­r Handelspar­tner in Sachen Rohöl ist Kasachstan mit mehr als einem Viertel aller Rohölimpor­te.

Als Vorbote härter werdender Zeiten für die Branche kann man bereits sehen, dass das Endkundeng­eschäft mit Benzin und Diesel zusehends von den Mineralölk­onzernen in die Hände kleinerer Vertriebsf­irmen wandert. Kraftstoff­e zu verkaufen wird oft nur mehr als Frequenzbr­inger für andere Geschäfte gesehen. Insofern ist der Strukturwa­ndel längst im Gang.

Die Mineralöli­ndustrie geht selbst davon aus, dass sich der Kraftstoff­verbrauch der Pkws durch zunehmende Alternativ­antriebe bis 2040 halbieren wird. Mit einem beschleuni­gten Schwenk zur Elektromob­ilität kann der Verbrauch bis dahin aber noch viel weiter zurückgehe­n. (rs)

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