Leitl will Österreich „great again“sehen
Wirtschaftskammerpräsident wandelt auf den Spuren des nächsten US-Präsidenten
Wien – Christoph Leitl nahm am Donnerstag Anleihen bei Donald Trump. „Make Austria great again“war auf einer Leinwand zu lesen, als der Wirtschaftskammerpräsident im Wirtschaftsparlament seinen „Bericht zur Lage der österreichischen Wirtschaft“lieferte.
Bilder davon kursierten umgehend in sozialen Netzwerken und wurden fleißig geteilt sowie zu einem guten Teil mit Verwunderung betrachtet oder kritisch kommentiert und bewertet. Schließlich hatte der vor allem in Europa umstrittene zukünftige US-Präsident Trump mit diesen Worten seinen Wahlkampf bestritten – und der Republikaner steht bekanntlich nicht unbedingt für eine Öffnung der USA, sondern eher für das Gegenteil.
„Wenn Donald Trump im USWahlkampf forderte, ,Make Ame- rica great again‘, dann müsse für Österreich das Ziel sein: ,Make Austria great again!‘“, erklärte die Kammer. Gemeint sei damit selbstverständlich auch Europa, nicht nur Österreich, hieß es.
Ängste ernst nehmen
Der oberste Wirtschaftskammervertreter rief in seiner Rede auch dazu auf – das klang schon weniger nach Trump –, dass den Menschen Angst vor der Zukunft, Digitalisierung und Globalisierung genommen werden müsse. Denn diese Existenzängste würden zu Ohnmachtsgefühlen und Mistrauen gegen Institutionen führen. Um das zu bewerkstelligen, gehöre die Sozialpartnerschaft zu einer „Standort- und Zukunftspartnerschaft entwickelt“.
Aber: Die USA, Russland oder etwa China wollten überall mehr erreichen. Daher sei es „ein wich- tiges Ziel, Europa und Österreich wieder zurück an die Spitze zu bringen – bei Innovation, bei Qualifikation, bei Qualität, Wachstum und Beschäftigung“, erklärte Leitl. Österreich stehe derzeit an einer Schnittstelle, wirtschaftlich und sozial. (APA)