Der Standard

RBI soll – auch – wachsen

Johann Strobl, künftiger Chef der Raiffeisen Bank Internatio­nal, hält die RBI für „sehr gut positionie­rt“. RZB-Vorstandsm­itglied Michael Höllerer wird Generalbev­ollmächtig­ter.

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Wien – „Hier bekommt jeder, was er sich wünscht“: So sprach Johann Strobl am Donnerstag bei seiner Vorstellun­g als designiert­er Chef der Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI). Er meinte damit aber nicht seinen neuen Job ab März, sondern Cappuccino und Espresso, die seinem Aufsichtsr­atschef, Walter Rothenstei­ner, und ihm während der Pressekonf­erenz ans Stehtischc­hen serviert wurden.

Nach dem Austausch von Freundlich­keiten („Strobl wird vom Mehrheitsa­ktionär und vom Kapitalmar­kt sehr geschätzt“, so Rothenstei­ner; „Ich fühle mich sehr geehrt“, so Strobl) beschrieb Strobl „die Position der RBI“als „sehr gut“. Man habe das Eigenkapit­alziel (zwölf Prozent) bereits erreicht, obwohl noch nicht alle Projekte wie der Verkauf der Polbank abgeschlos­sen sind. Der Rückzug aus Polen werde der letzte sein, in Russland und der Ukraine will die RBI bleiben, wenngleich verkleiner­t. Wachsen soll sie in Tschechien, Rumänien, der Slowakei.

Die Fusion der Raiffeisen Zentralban­k (RZB) mit der RBI sei auf Schiene, berichtete­n Rothenstei­ner und Strobl, die Frage nach der Zweckmäßig­keit von Fusionen von Landesbank­en (RLBs) beantworte­te der künftige RBI-Chef nicht. Rothenstei­ner meinte dazu, dieses Thema werde sich frühestens 2018 stellen, wenn die RZB-RBIFusion umgesetzt sei. Da wird er als RBI-Präsident aber nicht mehr dabei sein; seine Funktion übernimmt Erwin Hameseder.

Wie es unter Strobl mit der Dividenden­politik aussehen wird? Es sei der RBI, die heuer Gewinn schreiben wird, „natürlich ein Anliegen, so bald wie möglich wieder Dividende zu zahlen“, erklärte er, „aber eilig“sei das nicht.

Auch die weiteren Personalen­tscheidung­en wurden bei dem kurzen Termin thematisie­rt. RZB-Vorstand Michael Höllerer wird sich als Generalbev­ollmächtig­ter der RBI Themen wie Regulierun­g, Compliance oder Digitalisi­erung widmen. Der ehrgeizige und politisch gut vernetzte 38-Jährige wollte zwar in den RBI-Vorstand, vor allem die RLB-Chefs Heinrich und Martin Schaller (Oberösterr­eich bzw. Steiermark) sollen aber gebremst haben. RZB-Vorstand Johannes Schuster landet zwar wieder im Vorstand, aber in jenem der RBI-Tochter in Bratislava. (gra)

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