Der Standard

Gräben zuschütten

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Der neue Bundespräs­ident muss jetzt „Brücken bauen“und „Gräben zuschütten“. So schallt es ihm von allen Seiten entgegen. Frage: Soll VdB auch Gräben zuschütten gegenüber jenen, die ihn als dementen, krebskrank­en, grünfaschi­stischen, kommunisti­schen Spion diffamiert­en?

Mit dem „Gräben zuschütten“ist das so eine Sache. Diese ganzen Bösartigke­iten, die da von FP-Sympathisa­nten und -Funktionär­en in den „sozialen Medien“oder aber auch in parteinahe­n Outlets wie unzensurie­rt.at über VdB etc. ausgegosse­n werden, sind ja kein Schmutz, wie man in Wien sagt. Korrektur: Natürlich sind sie Schmutz, übelster Dreck, etwa im Fall von kranken Vergewalti­gungsfanta­sien gegenüber kri- tischen Journalist­innen. Am Wahlabend machten Hofer, Strache, Gudenus und Kickl das Opfermündc­hen: Es waren ja alle so gegen uns! Ja – alle, denen die Fake-&-Hate-Kampagne gegen VdB und andere zu viel geworden war. Norbert Hofer selbst hat es mit seinem Aggro-Stil im letzten ORF-Duell endgültig vernudelt. Da haben viele, vor allem Frauen, gedacht: Der nicht! Der neue Bundespräs­ident muss natürlich auf Hofer-Wähler zugehen. Sinn macht das nur bei jenen, die ihrer Unzufriede­nheit Luft machen wollten, die aber noch nicht in die blanke Paranoia abgeglitte­n sind. Aber man gebe sich keinen Illusionen hin: Die Gräbenaufr­eißer haben jetzt nur Zwangspaus­e.

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