Voestalpine baut Luftfahrt aus
40-Millionen-Euro-Investition in Kapfenberg
Linz/Kapfenberg – Der Stahlkonzern Voestalpine investiert mehr als 40 Millionen Euro in eine vollautomatisierte Schmiedeanlage bei Böhler Edelstahl in Kapfenberg (Steiermark). Damit soll dem starken Wachstum im Bereich Luftfahrtzulieferungen Rechnung getragen werden. Die neue Schmiedelinie fertige in erster Linie Vormaterial für Flugzeugkomponenten wie etwa Triebwerksteile, teilte der Konzern mit.
Ob im steirischen Mürztal auch ein komplett neues Stahlwerk – mit einem wesentlich höheren Investitionsvolumen von 250 bis 300 Millionen Euro in den Jahren 2019 bis 2021 – errichtet wird, ist nach wie vor ungewiss. Derzeit müssten noch „grundsätzliche Entscheidungen auf EU-Ebene – nicht auf österreichischer Ebene – abgewartet werden“, wie Konzernchef Wolfgang Eder kürzlich betonte.
Mit einer finalen Standortentscheidung sei in der zweiten Jahreshälfte 2017 zu rechnen, so Franz Rotter, Voestalpine-Vorstand und Leiter der Special Steel Division. Der Knackpunkt seien Belange wie Emissionshandel und die generelle Klimapolitik der EU. Mit dem 40-Millionen-Euro-In- vestment in Kapfenberg will der Konzern Innovationen im Kundensegment Luftfahrt forcieren und seine Position als Zulieferer „konsequent weiter ausbauen“, betonte Eder.
Der konzernweite Umsatz mit Lieferungen an die Luftfahrtindustrie soll mittelfristig von derzeit 300 auf rund 500 Millionen Euro kräftig anziehen, erwartet das Management. In den kommenden 15 Jahren werde weltweit ein Bedarf von fast 40.000 neuen Flugzeugen prognostiziert.
„Die Luftfahrtbranche ist ein wesentlicher Treiber unserer Wachstumsstrategie im Zukunftsmarkt Mobilität“, so Eder. Der Konzern beliefert alle großen Flugzeughersteller. Seine Hochleistungswerkstoffe und Spezialschmiedeteile kommen als Strukturteile, Triebwerkskomponenten und -aufhängungen, Fahrwerksteile oder Türsegmente in den Fliegern von Airbus, Boeing, Bombardier oder Embraer zum Einsatz. Böhler Edelstahl ist eine Tochter der Special Steel Division der Voestalpine und setzte zuletzt mit 2400 Mitarbeiter 620 Mio. Euro um. Die Erlöse des gesamten Voestalpine-Konzerns beliefen sich auf gut elf Mrd. Euro. (APA)