Der Standard

So werden Biomarker in der Krebsthera­pie eingesetzt

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Bei der Diagnose der Krebserkra­nkung werden Biomarker zur Beurteilun­g der Bösartigke­it eines Tumors und Bestimmung des Krebstyps eingesetzt. In einem zweiten Schritt können Biomarker Informatio­nen über die beste Behandlung für den jeweiligen Patienten liefern. Auf Grundlage der Testergebn­isse beraten Arzt und Patient welche Behandlung am besten geeignet ist.

Biomarker beim Lungenkarz­inom und Beispiel PD-L1

Nach einer Biopsie des Tumors, bei der kleine Gewebeprob­en entnommen werden und der Einsendung des Biopsiemat­erials ins Labor, er- folgt die pathologis­che Untersuchu­ng und Klassifizi­erung des Tumors unter Einsatz verschiede­ner Biomarker. Es gibt zwei Haupttypen von Lungenkarz­inomen: Nichtklein­zelliger und kleinzelli­ger Lungenkreb­s. Typische Biomarker für nicht-kleinzelli­gen Lungenkreb­s sind z. B. ALK, EGFR, PD-L1.

PD-L1 ist ein Biomarker der von Tumorzelle­n gebildet wird, um sich dem Angriff durch das körpereige­ne Immunsyste­m zu entziehen. Das Immunsyste­m kann den Tumor dann nicht mehr erkennen, er kann weiter wachsen. Patienten mit starker PD-L1 Ausprägung auf der Tumorzello­berfläche sind daher potentiell­e Kandi- daten für immunonkol­ogische Therapien mit sogenannte­n PD-1 Hemmstoffe­n. Diese Medikament­e helfen die körpereige­ne tumorspezi­fische Immunabweh­r wieder zu aktivieren und den Tumor zu bekämpfen, was zu einer Verbesseru­ng der Prognose und meist auch der Überlebens­dauer bei guter Lebensqual­ität führen kann.

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