Rettungsplan für Monte dei Paschi in Schublade
Italien könnte Krisenbank auffangen
Mailand/Frankfurt – Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi könnte doch vom Staat gerettet werden. Mehrere Insider sagten am Dienstag, Pläne dazu lägen bereit. Dabei gehe es um eine vorsorgliche Rekapitalisierung, um die neuen europäischen Haftungsregeln zu umgehen. Ein dafür nötiger Erlass der Regierung stehe auf Abruf, betonten zwei weitere Personen. Ob dies umgesetzt werde, hänge von der politischen Entwicklung der kommenden Tage ab. Nach der gescheiterten Verfassungsreform hat Ministerpräsident Matteo Renzi den Rücktritt angekündigt.
Vom Finanzministerium und der Bank gab es zunächst keinen Kommentar. Top-Manager des Instituts führen drei Insidern zufolge am Dienstag Gespräche mit der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. Ein geplantes Treffen der Führungskräfte der Bank sei auf Mittwoch oder Donnerstag verschoben worden, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Die EZB, die für die Aufsicht der größten europäischen Banken zuständig ist, lehnte eine Stellungnahme ab.
Monte dei Paschi ächzt unter einem Berg fauler Kredite. Eigentlich wollte die Bank bis Monatsende über eine Kapitalerhöhung fünf Milliarden Euro am Markt einsammeln. Doch die Suche nach neuen Ankerinvestoren gestaltet sich derzeit offenbar schwieriger als gedacht. Hintergrund ist die Unsicherheit darüber, wie es nach dem gescheiterten Referendum mit einer wahrscheinlich neuen Regierung weitergeht. (Reuters)