Der Standard

Öllobbyist soll Umwelt retten

USA: Klimawande­lskeptiker wird Umweltbehö­rdenchef

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Washington – Die Hoffnung der USUmweltsc­hützer währte nur kurz. Nur Tage nachdem sich der designiert­e Präsident Donald Trump mit dem früheren demokratis­chen Vizepräsid­enten und Klimaaktiv­isten Al Gore getroffen hatte, gab es Signale gegen Klimaschut­z. Wie am Donnerstag bestätigt wurde, soll der Justizmini­ster des USBundesst­aates Oklahoma, Scott Pruitt, künftig die US-Umweltbehö­rde EPA leiten. Er gilt als Freund der Öl- und Kohlebranc­he und zweifelt am menschenge­machten Klimawande­l.

Kritik der Demokraten gab es zudem an einer weiteren Personalen­tscheidung: Die Mitbegründ­erin der Wrestling-Liga WWE, Linda McMahon, soll die Behörde für kleine und mittlere Unternehme­n leiten. McMahon war in ihrem Heimatstaa­t Connecticu­t zuletzt trotz Wahlkampfk­assen von 50 Millionen Dollar gegen demokratis­che Gegner gescheiter­t.

Ein weiterer General

Weniger Kritik gab es an der Ernennung des Exgenerals John Kelly zum Chef der Heimatschu­tzbehörde. Kelly gilt als Hardliner, der vor allem in Fragen des Grenzschut­zes zu Mexiko den Konservati­ven nahesteht, aber auch als kompetent und integer. Sein Sohn Michael starb 2010 bei einem Kampfeinsa­tz in Afghanista­n. Kelly ist bereits der dritte frühere General in der künftigen Regierung.

Im US-Staat Michigan stoppte unterdesse­n ein Gericht die Neuauszähl­ung der Präsidents­chaftsstim­men. Grünen-Kandidatin Jill Stein, die die Neuauszähl­ung beantragt hatte, habe keine realistisc­he Chance, diese zu gewinnen.

Wirbel gab es auch um die von Trump vergangene Woche verlautbar­te Rettung von tausend Arbeitsplä­tzen in der Klimaanlag­enfabrik Carrier in Indiana. Ein Sprecher der Gewerkscha­ft sagte, Trump habe die Arbeiter über den Tisch gezogen. Es seien weit weniger Stellen gerettet worden, als von ihm verkündet. (mesc, red)

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