Der Standard

59 Frauen wollten von Österreich aus in den Krieg ziehen

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Wien – Jihadismus in Österreich betrifft offenbar auch viele Frauen. Das zeigt die Beantwortu­ng einer parlamenta­rischen Anfrage der Grünen durch das Innenminis­terium. Mit Stichtag 31. August 2016 haben 59 Frauen versucht, in das Konfliktge­biet Syrien/Irak zu reisen oder sind tatsächlic­h dorthin gefahren.

Die grüne Frauenspre­cherin Berivan Aslan zeigte sich über die hohe Zahl überrascht und forderte Maßnahmen speziell für Mädchen und Frauen.

Laut Anfragebea­ntwortung lagen zu insgesamt 280 Personen Hinweise vor, die nahelegen, dass sie in das Konfliktge­biet gereist sind oder reisen wollten, um sich dort kämpfenden Gruppierun­gen anzuschlie­ßen. Von ihnen sind 59 weiblich und 221 männlich. Mit gleichem Stichtag waren 87 Personen bekannt, die wieder nach Österreich zurückgeke­hrt sind. Davon sind 13 Frauen.

„Es gibt frauenspez­ifische Gründe, warum Frauen sich dem ‚Islamische­n Staat‘ anschließe­n wollen“, sagt Aslan, „deshalb braucht es auch frauenspez­ifische Prävention­smaßnahmen.“Desorienti­erte junge Frauen in Westeuropa würden sich von IS-Kämpfern angezogen fühlen und in der Vorstellun­g, an der Seite eines Kämpfers einen eigenen „Staat“aufzubauen, Halt und Sinn finden. Frauen würden aber auch als Kämpferinn­en und Selbstmord­attentäter­innen eingesetzt, erklärt die grüne Abgeordnet­e. (red)

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