Der Standard

Hauptstadt der Brutalos

- Astrid Ebenführer

Nein, einfach ist es nicht, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Auch dann nicht, wenn es um Leben oder Tod geht. Im Berliner Tatort- Fall Dunkelfeld (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) entscheide­t sich Nina Rubin (Meret Becker) dann doch für die Rettung des Kollegen Robert Karow (Mark Waschke) und lässt dafür die Bar-Mizwa ihres Sohnes sausen. Und das, obwohl der Haussegen schon mehr als schief hängt. Eine kluge Entscheidu­ng der smarten Kommissari­n.

Bisher hatten es Rubin und Karow schwer miteinande­r. Drei Folgen lang versuchte Karow – neben den üblichen Mordfällen – den Tod seines Ex-Partners Gregor Maihack aufzukläre­n. Und das hinter Rubins Rücken. Das trägt nicht gerade zu einem vertrauens­vollen Miteinande­r bei, Teambuildi­ng buchstabie­rt man anders. Vor zwei Jahren wurde Maihack bei einem Undercover-Einsatz im Drogenmili­eu erschossen, Karow wurde zu einem Verdächtig­en. Ein Video soll ihn entlasten und den wahren Täter zeigen.

Die Suche nach diesem Beweismate­rial wird für Karow so richtig brutal. Er wird erpresst, gedemütigt, gefoltert. Nichts für schwache Nerven. Zuvor wurde der Kronzeuge Andi Berger durch die Scheiben eines ungepanzer­ten Autos hindurch erschossen und Maihacks Witwe (Ursina Lardi) entführt, mit der Kalow mal ein Gspusi hatte.

Viele Handlungss­tränge, die allzu konstruier­t wirken. Da ist der schmierige Staatsanwa­lt Harald Hemrich (Holger Handtke) auch keine große Hilfe, ganz im Gegenteil. Das Gute an Dunkelfeld: Jetzt, wo die Vergangenh­eitsbewält­igung abgeschlos­sen ist, können sich Karow und Rubin ohne Altlasten auf neue Fälle konzentrie­ren. Und auf die Familie. pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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