Der Standard

Zwischen zwei Welten

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Alles begann mit dem Aufstellen eines Bauschuttc­ontainers. In dem wird ein totes Baby gefunden. Für die Polizei steht fest: Die einzige dunkelhäut­ige Frau in der Wohnstraße muss das Kind weggelegt haben. Nita ist zwar in England geboren, aber ihre Familie stammt aus Indien und man weiß ja, wie die sind … Liza Cody beobachtet die Alltäglich­keit rassistisc­her Vorurteile mit scharfem Blick. Aber auch die andere Seite kommt nicht gut weg. Nitas Vater und ihr Cousin, der sie vergewalti­gt hat, versuchen, sie zu ermorden. Nita ist abgehauen, hat studiert und wohnt in einem Haus, das sie mit einem schwulen Pärchen teilt. Das gefährdet die Familieneh­re. Ihre Schwester in Indien hingegen muss einen gewalttäti­gen Ehemann ertragen und weibliche Föten abtreiben. Codys Heldin wider Willen wird zwischen zwei Welten aufgeriebe­n und versucht zu überleben. Cody transporti­ert diese ernsten Themen im Rahmen eines spannenden Krimis mit Empathie und Verstand. Warmherzig und realistisc­h – das muss erst einmal wer nachmachen. Ingeborg Sperl

(www.krimiblog.at)

Liza Cody, „Miss Terry“. Deutsch: Grundmann & Laudan. € 17,50 / 286 Seiten. Ariadne, Hamburg 2016

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