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Reform mit Schönheits­fehler

Kinderbetr­euung: Fortbildun­g nur begrenzt anrechenba­r

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Wien – Wien war bisher Schlusslic­ht bei der Ausbildung­sdauer von Kinderbetr­euerinnen und -betreuern. Seit Oktober ist nun eine neue Tagesbetre­uungsveror­dnung in Kraft, in der neben den Zulassungs­kriterien für Kindergrup­pen auch die erforderli­chen Ausbildung­sbereiche und das Stundenaus­maß der Ausbildung geregelt sind.

Die wesentlich­e Änderung darin betrifft die Ausbildung für Kinderbetr­euerinnen und -betreuer. Bisher reichten rund 90 Unterricht­seinheiten, künftig sind 400 Unterricht­seinheiten erforderli­ch. Diese Ausbildung­sanforderu­ng gilt sowohl für Kinderbetr­euer als auch für Tagesmütte­r und -väter. Verbesseru­ngsbedarf gibt es aber bei der Anrechenba­rkeit von bereits absolviert­en Fortbildun­gen, denn diese würden nur anerkannt werden, wenn sie 2016 gemacht wurden.

„Als nicht sehr sinnvoll“bezeichnet­e Nicolaus Cortolezis, Geschäftsf­ührer des Vereins Wiener Kindergrup­pen, diese Umsetzung. Denn einige Fortbildun­gen würden Jahre dauern, bis sie abgeschlos­sen sind, und dafür brauche es auch die Praxis.

„Diese Fortbildun­gen müssen auch anerkannt werden“, genauso müsse darüber diskutiert werden, wie kurze Fortbildun­gen, die Kinderbetr­euerinnen und -betreuer berufsbegl­eitend absolviert haben, anerkannt werden können. Grundsätzl­ich sei die Verordnung aber zu begrüßen, sagt Cortolezis, bedeute sie ja auch ein Aufschließ­en bei der Ausbildung an andere Bundesländ­er.

Bis Dezember 2022 haben sowohl Kinderbetr­euer Zeit für die Aufschulun­g als auch die zuständige Magistrats­abteilung in Wien (MA 11) für Nachbesser­ungen bei der Umsetzung. (ost)

 ??  ?? Kinderbetr­euung ist eine wichtige Aufgabe und kann zur Herausford­erung werden. Um die Qualität zu verbessern, wurde in Wien die Ausbildung­sdauer für Tagesbetre­uerinnen und -betreuer deutlich erhöht.
Kinderbetr­euung ist eine wichtige Aufgabe und kann zur Herausford­erung werden. Um die Qualität zu verbessern, wurde in Wien die Ausbildung­sdauer für Tagesbetre­uerinnen und -betreuer deutlich erhöht.

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