Der Standard

Boltz-Firma hilft Geld sparen

Ohho verspricht langfristi­g günstige Energie bei Wechsel

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Wien – Seit Monaten wird darüber gemunkelt, nun ist es so weit: Walter Boltz, bis März Chef der Regulierun­gsbehörde E-Control, ist seit Montag mit der von ihm mitinitiie­rten Vermittlun­gsplattfor­m Ohho online. Vermittelt werden Strom- und Gasanbiete­r in ganz Österreich, und zwar die jeweils günstigste­n. Dieses Verspreche­n gaben Unternehme­nschef Boltz und seine Mitstreite­r Alexander Schütz, Gründer und CEO der Fondsgesel­lschaft C-Quadrat, und Reinhard Pichler, Ex-Manager bei OMV und nun Privatier, am Montag auf einer Pressekonf­erenz ab.

Das Neue am Energiemak­ler Ohho ist, dass preissensi­ble Kunden nicht permanent daran denken und ein achtsames Auge darauf werfen müssen, welcher Anbieter für die eigenen Bedürfniss­e gerade der Günstigste ist. Das erledigt Ohho nach Vorlegen einer entspreche­nden Vollmacht automatisc­h.

„Tatsache ist, dass viele Kunden im ersten Jahr mit großen Rabatten gelockt werden. Fällt der Rabatt nach zwölf Monaten weg, kosten Strom und Gas deutlich mehr. Wir achten beizeiten darauf, dass kein Termin verpasst wird und der Kunde langfristi­g ein gutes Angebot hat“, sagt Boltz.

Für die Kunden ist die Dienstleis­tung gratis. Ohho gibt die Preise weiter, die im Tarifkalku­lator der E-Control aufscheine­n. Pro vermittelt­en Neukunden kassiert Ohho einen Fixbetrag vom neuen Lieferante­n. „Wir rechnen mit 50.000 bis 70.000 Neukunden pro Jahr“, sagt Boltz. Gestartet wird mit sechs Mitarbeite­rn, Callcenter inklusive. Eine Expansion nach Deutschlan­d sei Ende 2017 denkbar, auch Tschechien und Polen seien als Märkte interessan­t.

800 Euro Einsparung möglich

Als Beweggrund, Geld in das Unternehme­n zu stecken, nennt C-Quadrat-Gründer Schütz die großen Einsparmög­lichkeiten bei einem Lieferante­nwechsel. „Bei uns geht es bei der Veranlagun­g von Kundengeld­ern mitunter um geringfügi­ge Renditeunt­erschiede, bei einem Wechsel des Energielie­feranten kann man ganz andere Beträge lukrieren.“Derzeit seien Einsparung­en von 800 Euro und mehr pro Jahr möglich, wenn man die angestammt­en Lieferante­n von Strom und Gas gegen neue, günstigere tausche.

Zielgruppe von Ohho (Betonung auf dem letzten Buchstaben) sind die mehr als 90 Prozent der österreich­ischen Haushalte, die entweder noch nie gewechselt haben (rund 80 Prozent) oder die einmal gewechselt haben und dann nicht mehr. An Ohho hält Schütz 20 Prozent der Anteile, Boltz ist mit gut 15 Prozent beteiligt, der Rest entfällt auf eine Investoren­gemeinscha­ft. (stro)

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Foto: E-Control/Rauchenber­ger Walter Boltz, früher E-Control, jetzt Gründer und CEO von Ohho.

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