Der Standard

Russland im Dopingsump­f

Weltcuplea­der Martin Fourcade für Biathlon-Boykott

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Nove Mesto – Der zweifache Biathlon-Olympiasie­ger Martin Fourcade aus Frankreich erwägt einen Boykott des Weltcups, sollte der Weltverban­d IBU nicht rigoros gegen die vermeintli­chen russischen Doper vorgehen. „Wenn der Verband nicht genügend Mut zur Bewältigun­g des Problems hat, müssen die Athleten selbst aktiv werden“, sagte der 28-Jährige am Rande des Weltcups in Nove Mesto. 31 Biathleten sowie weitere Skilangläu­fer gehören zu den dopingverd­ächtigen Athleten aus Russland, die Ermittler Richard McLaren in seinen Untersuchu­ngen zum Doping-Skandal belastet.

Dies hatten der Ski-Weltverban­d Fis und die Internatio­nale Biathlon-Union (IBU) bestätigt, am 22. Dezember sollen Namen veröffentl­icht werden. Aus Four- cades Sicht ist die Lage desaströs. „Es ist ja nicht so, dass es einer oder zwei sind. Und wenn im Jänner nichts getan wird, werde ich meine Kollegen aus Deutschlan­d, Norwegen, Tschechien, einfach alle bitten, nicht zu starten“, sagte Fourcade. Es würde ihn mit Stolz erfüllen, sollte diese Maßnahme dazu führen, „dass mein Sport endlich sauber ist.“

Im Zuge des bislang letzten großen Dopingfall­s im Lager der Skijäger war der russische Verband RBU wegen drei Fällen in der Saison 2013/14 zur Höchststra­fe von 100.000 Euro verurteilt worden. Damals waren Jekaterina Jurjewa, Irina Starych und Alexander Loginow überführt worden. Wiederholu­ngstäterin Jurjewa wurde für acht Jahre gesperrt, Starych und Loginow für je zwei. (red, sid)

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