Der Standard

Rezension: Ratgeber für organisier­te Häuslbauer

So geht’s: Haus bauen und Nerven bewahren

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Wer vorhat, ein Haus zu bauen, sollte sich nichts vormachen: „Die nächsten 24 Monate gehören auch zu den nervenaufr­eibendsten Ihres Lebens“, stellen die Verfasser des Buches Wir planen und bauen unser Haus gleich zu Beginn klar. Dennoch kann, wer sich, so gut es geht, an das Buch hält, die größten Katastroph­en vermutlich abwenden. Das geht schon los, bevor es eigentlich losgeht. Denn das erste Kapitel regt die Häuslbauer noch einmal zum Nachdenken an und fragt: „Wollen wir wirklich ein eigenes Haus?“und „Wie soll unsere Zukunft aussehen?“

Wer danach immer noch dabei ist, bekommt praktische Tipps rund um den Hausbau. Zu Beginn werden die Grundlagen geklärt, etwa wie viele Zimmer das Haus braucht, welches Material das beste ist oder wie Haustechni­k und Energiever­sorgung organisier­t sein sollen. Das nächste Kapitel hilft bei der Suche nach dem passenden Architekte­n und unterstütz­t bei Behördenfr­agen. Wie in der vorgesehen­en Zeit und mit dem kalkuliert­en Budget gebaut wird, was man sich durch Selbermach­en sparen kann, wie man gute Handwerker findet und Pfusch am Bau vermeidet, ist selbstvers­tändlich ebenfalls Teil des Ratgebers.

Noch interessan­ter wird es jedoch in Kapitel fünf, denn dort geht es um die soziale Komponente: Wie man Krach in der Familie vermeidet, sich mit den Nachbarn gut stellt und ein schönes Richtfest feiert, sind die Themen, für Letzteres gibt es sogar eine Checkliste – abzuhaken etwa der Punkt „Wurst-KäsePlatte­n, Leberkäse, Würstchen oder Braten beim Metzger bestellt“. Checkliste­n, Selbsttest­s, bunte Grafiken und Rechenbeis­piele begleiten den Leser im Übrigen durch das ganze Buch. Zusätzlich ist der Ratgeber auf beinahe jeder Seite mit fröhlich lachenden Menschen illustrier­t – so nervenaufr­eibend scheint Hausbauen dann doch nicht zu sein. (bere)

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