Der Standard

Koalition verhandelt weiter

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deren Themen: „Umgekehrt erwarten wir uns, dass die Regierung in diesem halben Jahr unsere Konzepte für Integratio­n und Bildung aufgreift.“

Die Abgeltung der kalten Progressio­n – des Aufrückens in eine höhere Steuerklas­se ohne echten Lohnzuwach­s – ist dem Vernehmen nach kein Stolperste­in: SPÖ und ÖVP steuern auf einen Kompromiss zu, der Anliegen beider Seiten berücksich­tigt. Laut Informatio­nen des STANDARD soll der Effekt künftig zu 70 Prozent automatisc­h abgegolten werden. Die restlichen 30 Prozent des Volumens sollen gezielt für die unteren Einkommens­schichten verwendet werden, die besonders unter der Inflation leiden (siehe unten).

Abgehakt ist das Bildungsth­ema. Es gebe „Konsens in wichtigen Punkten“, heißt es von SPÖ-Seite zum Standard. Konkret ging es vor allem um die Studienpla­tzfinanzie­rung, die Schulauton­omie war kein Thema, weil die ohnehin schon fast fertig verhandelt ist.

Ein zentrales Thema ist der Arbeitsmar­kt, Kern will seine Ankündigun­g, eine Beschäftig­ungsgarant­ie für Ältere abzugeben, in die Tat umsetzen. Die ÖVP bremst. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling macht auf die Kosten und die fehlende Finanzieru­ng aufmerksam.

Am Freitag war von Fertigwerd­en jedenfalls keine Rede mehr, am Samstag soll noch verhandelt werden, und angesichts der Absage der Israel-Reise ist wohl auch ein weiterreic­hender Verhandlun­gsmarathon eine ernsthafte Option. Auf einen Fahrplan wollte sich in Regierungs­kreisen niemand festlegen. So sehr es Fortschrit­te gegeben hat, fehlt in vielen Bereichen der Plan für die Umsetzung. Kern erhält seine Drohung mit einem Bruch der Koalition aufrecht, will gleichzeit­ig weiterverh­andeln. Die ÖVP gibt sich zuversicht­lich, trotzt aber: Über den Tisch ziehen lasse man sich nicht. (jo, koli, völ)

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Bundespräs­identen ihre Aufwartung, am Wochenende verhandelt die Koalition über ihren Weiterbest­and.

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