Der Standard

WKO: Zustimmung zum Schulrefor­mpaket

Wirtschaft­skammer hofft aber auf weniger Einfluss der Länder

- Gudrun Ostermann

Wien – Viel Lob für das geplante Schulrefor­mpaket gibt es vom Leiter der Abteilung für Bildungspo­litik der Wirtschaft­skammer (WKO), Michael Landertsha­mmer. „Wenn es ausreichen­de Begleitmaß­nahmen wie beispielsw­eise zusätzlich­e Sozialarbe­iter oder Schulpsych­ologen gibt, dann ist das Autonomiep­aket absolut zu begrüßen“, sagte Landertsha­mmer am Mittwoch. Denn auch wie dieses Paket von den Verhandlun­gspartner Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) und Staatssekr­etär Harald Mahrer (ÖVP) verhandelt wurde, sei für Landertsha­mmer vorbildhaf­t.

Einheitlic­he Verrechnun­g

Vieles davon deckt sich mit den Forderunge­n der Wirtschaft­skammer. Als Beispiel nennt Landertsha­mmer das Einrichten von Bildungsdi­rektionen, die die Verwaltung von Bundes- und Landeslehr­ern gemeinsam abwickeln sollen. „Die Bestellung sollte aber nicht im direkten Einfluss des Landes sein“, lautet ein Kritikpunk­t von Landertsha­mmer. Begrüßt werde jedoch der Vorschlag, dass die Verrechnun­g von allen Lehrperson­en vom Bundesrech­enzentrum übernommen werden soll.

Landertsha­mmer sieht aber noch Verbesseru­ngsmöglich­keiten beim Qualitätsm­anagement. Dieses müsse als weisungsfr­eie Institutio­n, die unabhängig von Parteipoli­tik und Ideologien agiert, neu aufgestell­t werden. Laut derzeitige­m Vorschlag ist dieselbe Behörde zuständig, die auch die Lehrer verwaltet. „Unsere Forderung: Eine externe Agentur soll diese Aufgaben übernehmen. Das gibt es auch im Wirtschaft­sleben nicht, dass eine Firma sich selber zertifizie­rt. Das machen immer Externe“, sagt Landertsha­mmer.

Laut Vorschlag der WKO sind für das Qualitätsm­anagement drei Säulen wichtig: eine laufende Selbsteval­uation jedes einzelnen Standorts, laufende Qualitätsk­ontrolle mit entspreche­nder Möglichkei­t des Gegensteue­rns bei Problemen und gezielte Qualitätsk­ontrolle in Form von Abfragen von Bildungsst­andards am Ende der vierten und der achten Schulstufe sowie zur Matura. Daneben soll auch die Bildungsfo­rschung weiter ausgebaut werden.

Positiv steht man in der Wirtschaft­skammer auch der Idee einer gemeinsame­n Schule für alle bis 14 Jahre gegenüber. Dies würde den Schülern mehr Chancen eröffnen. Wichtig dabei sei aber, dass der Unterricht auch tatsächlic­h individual­isiert werde, so Landertsha­mmer. In Vorarlberg, das sich bereits intensiv auf die gemeinsame Schule vorbereite­t hat, sollte sie auch getestet werden und danach evaluiert werden, so der Vorschlag der WKO.

Im Hochschulb­ereich plädiert die WKO für neue Bildungsan­gebote: So soll es zusätzlich zu den Weiterbild­ungsmaster­studien auch einen Weiterbild­ungsbachel­or geben. Dieses Angebot richtet sich hauptsächl­ich an Personen, die eine Lehre absolviert haben.

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Foto: HO Michael Landertsha­mmer fordert weitere Bildungsma­ßnahmen.

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