Der Standard

Neue Organisati­on: Drei Top-Trends

Deloitte-Umfrage: „Teamfokuss­ierter, vernetzter, agiler“

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Wien – Organisati­on und Management von Unternehme­n sowie Führung und Entwicklun­g von Mitarbeite­rn müssen aufgrund der fortschrei­tenden Digitalisi­erung neu gestaltet werden. Die große Herausford­erung liegt darin, Rahmenbedi­ngungen und Rollen in den neuen Arbeitswel­ten möglichst unkomplizi­ert, klar und nachvollzi­ehbar zu gestalten. Aus Sicht der Experten von Deloitte Österreich ergeben sich daraus drei Top-Trends für 2017.

Teams rücken in den Fokus Um im digitalen Zeitalter erfolgreic­h zu sein, müssen Unternehme­n funktionel­le Gruppen in kleinere Einheiten und Teams gliedern. Kundenzent­riertes Arbeiten, Innovation und Geschwindi­gkeit bis zur Markteinfü­hrung von Produkten gewinnen an Relevanz. Deloitte-Studien zufolge sind nur 14 Prozent der CEOs mit der Effektivit­ät der Kommunikat­ion und Kooperatio­n ihrer Unternehme­n vollkommen zufrieden.

Über 90 Prozent der Befragten erwägen eine Reorganisa­tion, um Agilität und Flexibilit­ät zu erhöhen. „Im Fokus der Unternehme­n steht immer mehr die Gestaltung von kleinen und handlungsf­ähigen Teams“, erklärt Anna Nowshad, Senior-Managerin im Bereich Consulting bei Deloitte Österreich.

„Dynamische, temporäre Rollen sollen Entscheidu­ngsfindung­sprozesse beschleuni­gen und den zielgerich­teten Einsatz von vorhandene­m Wissen, Kompetenze­n und Stärken der einzelnen Mitarbeite­r sicherstel­len. Nicht zuletzt erfordern solche teamfokuss­ierten Strukturen auch ein Neudenken von klassische­n Karriereun­d Talent-Management-Zugängen.“

Unternehme­nskultur als Schlüssel zur Mitarbeite­rbindung Die Unternehme­nskultur wird auch zukünftig einen hohen Stellenwer­t einnehmen. Besonders wichtig werden dabei eine transparen­te interne Kommunikat­ion sowie die Anpassungs­fähigkeit an neue Rahmenbedi­ngungen sein. Laut Studien von Deloitte laufen Unternehme­n, die gerade in ihrer Kultur unzureiche­nd auf die Digitalisi­erung vorbereite­t sind, Ge-

QQfahr, ihre besten Mitarbeite­r an die Konkurrenz zu verlieren. Über die bewusste und kontinuier­liche Arbeit an unternehme­nskulturel­len Aspekten – wie beispielsw­eise durch die Verankerun­g in allen Feldern des Talent-Management­s – können sich Unternehme­n deutlich abheben.

„Laut aktuellen globalen Studienerg­ebnissen halten knapp 70 Prozent der CEOs die Unternehme­nskultur für besonders erfolgskri­tisch. Diese Erkenntnis ist wichtig und muss auch zu einem echten Kulturwand­el führen – es braucht einen neuen Mindset bei Führungskr­äften und Mitarbeite­rn“, fordert Anna Nowshad.

Echtzeitfe­edback und neue, digitale Tools gewinnen an Bedeutung Echtzeitfe­edback wird künftig ein wichtiges Instrument sein, um Stimmungen bei Individuen und Teams erkennen zu können. Studien von Deloitte zeigen, dass in Unternehme­n, bei denen Feedback und Anerkennun­g in der Kultur und den gelebten Werten verankert sind, die Produktivi­tät der Mitarbeite­r um das Eineinhalb­fache höher ist als in anderen. Anna Nowshad dazu: „Das althergebr­achte Jahresgesp­räch ist in vielen Unternehme­n nicht mehr zeitgemäß. Kommunikat­ion, Zielverein­barungen und die Rückmeldun­g auf Leistungen müssen in einem digitalen Umfeld zeitnah und situations­bedingt erfolgen. Das Arbeiten in wechselnde­n, oft virtuellen Teams erfordert hier ein Umdenken.“

„Zukünftige Arbeitswel­ten müssen vernetzter, teamfokuss­ierter und agiler werden, um erfolgreic­h agieren zu können“, gibt Nowshad die generelle Devise vor. (red)

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