Lernen: Mehr Wollen, nicht mehr Geld
Weiterbildung wird immer höher bewertet – die Budgets steigen aber nicht
Wien – Weiterbildung ist wichtig, sagen laut einer Studie der IIR GmbH 91 Prozent der befragten Mitarbeiter und Führungskräfte aus österreichischen Unternehmen. Je höher die Position der Befragten, umso eher stimmen sie dieser Aussage zu. Befragt werden jährlich Vorstände, Geschäftsführer, Abteilungsleiter und Mitarbeiter aus österreichischen Unternehmen aller Branchen.
Die Zustimmung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ist dies nur ein Lippenbekenntnis, oder werden in Österreichs Unternehmen tatsächlich mehr Zeit und Geld investiert? Jein. Die Befragten planen im Jahr 2017 mehr Veranstaltungsbesuche, ein höheres Bildungsbudget erwarten sie jedoch nicht.
Mehr Wollen
Die Umfrageteilnehmer planen für 2017, mehr Weiterbildungsveranstaltungen zu besuchen, als sie das noch im Vorjahr planten. Während 2016 nur knapp ein Fünftel der Befragten angab, mehr als drei Konferenzen, Seminare, Lehrgänge pro Jahr zu besuchen, liegt der Wert bei der aktuellen Umfrage deutlich darüber.
Ein eklatanter Unterschied ergibt sich, wenn man die Positionen in den Unternehmenshierarchien betrachtet: Während der Großteil der Führungskräfte mehr als drei Fortbildungen plant, rechnen Mitarbeiter nur mehr mit zwei pro Jahr.
Der Vergleich mit den Vorjahreswerten liefert spannende Erkenntnisse. Die Umfrageteilnehmer scheinen im Vorjahr bei den geplanten Weiterbildungen zu skeptisch gewesen zu sein. Hatten die meisten Befragten nur mit zwei Fortbildungsmaßnahmen gerechnet, so haben viele (30 Prozent) dennoch mehr als drei besucht.
Die höhere Anzahl an geplanten Weiterbildungen legt den Schluss nahe, dass das Bildungsbudget für 2017 aufgestockt wird. Die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer geht jedoch nicht davon aus. Somit scheint die steigende Bedeutung von Weiterbildung, hinsichtlich der dafür ausgegebenen finanziellen Mittel, ein Lippenbekenntnis zu sein. (kbau)