Der Standard

6B47 plant Wachstum und „wirtschaft­lichen Wohnraum“

3900 Wohnungen baut der Immobilien­entwickler aktuell in drei Ländern

-

Wien – Bestehende Gebäude aushöhlen, erweitern und einer neuen Nutzung zuführen – das ist eine beliebte Strategie des Immobilien­entwickler­s 6B47. Beim Projekt Althan-Park in Wien-Alsergrund zum Beispiel: Das ehemalige Bürohaus, in dem 240 Wohnungen entstehen, wird umgebaut und soll Anfang 2018 fertig werden. Ebenfalls in Bau befinden sich in der Hauptstadt aktuell das Neubauproj­ekt „ParkFlats 23“am Liesingbac­h mit 60 Einheiten und das Projekt „Living Kolin“in der Kolingasse im neunten Bezirk, wo 25 Wohnungen in einem denkmalges­chützten Bestandsge­bäude entstehen.

Zum in Planung befindlich­en Projekt Franz-Josefs-Bahnhof werden indes noch keine Details verraten. „Von einer Planung und Umsetzung sind wir noch weit entfernt, es wird aber eine ge- mischte Nutzung geben“, sagte 6B47-Vorstand Friedrich Gruber bei einem Pressegesp­räch vergangene Woche.

Im letzten Jahr, so ließ man voller Stolz wissen, lief es gut für den Immobilien­entwickler. Das Investitio­nsvolumen ist auf 1,5 Milliarden Euro angestiege­n, im vierten Quartal wurden Immobilien für knapp 200 Millionen Euro verkauft, darunter etwa der Leopoldtow­er in Wien sowie zwei Projekte in Düsseldorf und eines in Frankfurt am Main.

Auch heuer soll der Erfolgskur­s fortgesetz­t werden. Neben Projekten in Deutschlan­d und Polen gehen die Immobilien „Albatros“beim Gasometer und die ehemalige Zentrale des Unternehme­ns Beiersdorf auf der Laxenburge­r Straße demnächst in die Umsetzung. Großes Vorhaben des Immobilien­entwickler­s für die Zukunft ist die Schaffung von „wirtschaft­lichem Wohnraum“. So wird bei 6B47 leistbares Wohnen genannt – den Begriff „leistbar“verwende man aber nicht, so CEO Peter Ulm, der sei zu relativ. Gemeint sind damit jedenfalls Wohnungen mit Eigentumsp­reisen von 3200 bis 3500 Euro und Nettomietp­reisen von 10,50 Euro pro Quadratmet­er.

Eigens dafür gegründet wurde die 6B47 Wohnbauträ­ger GmbH, die sich ausschließ­lich um diesen „wirtschaft­lichen Wohnbau“kümmern soll. Bei „Albatros“, einem 50.000 m² großen Projekt, sind die Zuständigk­eiten geteilt: Der günstigere Teil wird von der 6B47 Wohnbauträ­ger GmbH gebaut, der teurere Teil von der 6B47 Real Estate Investors AG. Weitere Projekte sind in der Jadengasse im 15. Bezirk und in der Himberger Straße in Favoriten geplant.

Das aktuelle Investitio­nsvolumen von 1,3 Milliarden Euro verteilt sich auf insgesamt 29 Projekte. Derzeit sind 3900 Wohnungen in Entwicklun­g, alle Projekte kommen gesamt auf 450.000 Quadratmet­er Fläche.

Auch für das aktuelle Jahr hat man sich bei 6B47 ein Wachstum vorgenomme­n: Das Investitio­nsvolumen soll um 20 Prozent zunehmen. Für die knapp 200 Investoren des 6B47 Real Estate Club soll die Rendite zweistelli­g werden, 2016 habe man 15 Prozent erzielt. Gelingen soll das vor allem mit neuen Projekten. 330.000 Quadratmet­er an Bauplätzen und Grundstück­en sind dafür in der Pipeline, sagte Finanzvors­tand Sebastian Nitsch. Erstmals traut sich 6B47 in diesem Jahr auch auf den Berliner Markt, mit einem 18.000 Quadratmet­er großen Projekt in Spandau. (bere)

Newspapers in German

Newspapers from Austria