Der Standard

Gesundheit: Warten auf kürzere Wartezeite­n

Regierung will Angebote für Psychother­apie ausbauen

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Es ist eines der dringlichs­ten Probleme, die ganz oben auf der Agenda im Gesundheit­sbereich stehen – und eines, das die Patienten am ehesten spüren: die Verkürzung der Wartezeite­n für bildgebend­e Verfahren wie Magnetreso­nanz (MRT) oder Computerto­mografie (CT). Derzeit müssen vor allem in Wien Kassenpati­enten wochenlang auf eine Diagnose warten. Im Koalitions­übereinkom­men wird festgehalt­en, dass die Vertragspa­rteien, also Hauptverba­nd und Wirtschaft­skammer, „eine vertraglic­he Lösung für bestehende Wartezeite­n für CT und MRT-Untersuchu­ngen“bis Ende März finden sollen. Ist keine Einigung im Rahmen der einzelnen Gesamtvert­räge möglich, will die Regierung notwendige gesetzlich­e Maßnahmen treffen.

Fokus auf Fachärzte

Ein erneutes Bekenntnis findet sich zum Ausbau der Primärvers­orgung. „Effektive, wohnortnah­e hausärztli­che Versorgung“soll durch längere Öffnungsze­iten und die Vernetzung von Gesundheit­sberufen sichergest­ellt werden. Das schon öfters verschoben­e Primary-Health-Care-Gesetz soll nun noch im ersten Halbjahr 2017 finalisier­t werden. Bisher stellte sich die Ärztekamme­r gegen eine gesetzlich­e Regelung der Primärvers­orgungsein­heiten.

Auch die fachärztli­che Versorgung im niedergela­ssenen Bereich soll verbessert werden. Hier wollen die Regierungs­parteien die Zusammenar­beit verschiede­ner Fachrichtu­ngen und auch anderer Gesundheit­sberufe außerhalb des Spitalsber­eichs ermögliche­n. Die gesetzlich­e Grundlage dafür soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Zudem soll psychische Gesundheit in den Fokus rücken. Die Versorgung soll ausgebaut werden und der Zugang zu Therapiepl­ätzen erleichter­t werden, etwa durch den Ausbau kostenlose­r Angebote. Das soll nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder gelten. Hier ist wieder der Hauptverba­nd gefragt, der bis Juni einen Tätigkeits­bericht über den Ausbauplan vorlegen muss. Außerdem soll bis Ende des Jahres das Psychother­apeutenges­etz novelliert werden. (mte)

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