Der Standard

Frauenberg­er will „Vertrauen wiederhers­tellen“

Neue Gesundheit­sstadträti­n möchte KAV-Ausglieder­ung mit Gewerkscha­ft diskutiere­n

- Oona Kroisleitn­er

Wien – „Leidenscha­ftlich und enthusiast­isch“will Sandra Frauenberg­er an ihren neuen Job herangehen. Am vergangene­n Donnerstag wurde die SPÖ-Politikeri­n im Wiener Gemeindera­t zur Sozialund Gesundheit­sstadträti­n gewählt. Nun wolle sie als Erstes in einen „Dialog“mit Experten und Mitarbeite­rn treten, um „Vertrauen wiederherz­ustellen“.

Ein wichtiger Punkt ist dabei für die Stadträtin eine Strukturän­derung im Wiener Krankenans­taltenverb­und (KAV). Seit Monaten steht die Ausglieder­ung des Spitalsträ­gers der Stadt (derzeit ohne eigene Rechtspers­önlichkeit) im Raum. „In welche Richtung der Zug fahren wird“, sei offen. Klar sei aber, dass „kein Unternehme­n erfolgreic­h sein kann, das nicht für das eigene Personal und seine Finanzen zuständig ist“. Der KAV solle jedenfalls „zu 100 Prozent“im Eigentum der Stadt bleiben.

Eine Studie, die verschiede­ne Möglichkei­ten für den Verbleib des KAV analysiert, liege zwar in der „Rohfassung vor“, sei aber für die Gesundheit­sstadträti­n „keine Entscheidu­ng“. Stattdesse­n setze Frauenberg­er, die aus der Gewerkscha­ft kommt, auf den Dialog mit örtlichen Personalve­rtretern. Einen Zeithorizo­nt für die Entscheidu­ng konnte Frauenberg­er am Montag nicht nennen, nur: „Es besteht Verunsiche­rung, wir können uns nicht viel Zeit lassen.“

Warten will Frauenberg­er bezüglich des Krankenhau­ses Nord – auf den Rechnungsh­ofbericht. Dieser solle einen „guten Einblick geben“und das weitere Vorgehen bestimmen. Das Spitalskon­zept, zu dem der Spitalsbau gehört, will Frauenberg­er durchziehe­n.

Auch im Sozialbere­ich will die neue Stadträtin auf Gespräche setzen. Bezüglich der Mindestsic­herung habe sie bereits Termine mit den Grünen gehabt. „In großen Teilen gibt es große Übereinsti­mmung“, sagt Frauenberg­er: „Wir werden das relativ schnell über die Bühne bringen.“Kürzungen der Mindestsic­herung oder eine Wartefrist für Zugezogene aus den Bundesländ­ern werde es aber mit Sicherheit nicht geben, versichert Frauenberg­er.

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