Schmerzhafter Absturz auf Kinderhof: Prozess endet mit Diversion
Linz – Ein verhängnisvoller Unfall auf einem Erlebnishof in Steinerkirchen im Bezirk Wels-Land mit zehn verletzten Kindern im vergangenen Sommer hatte am Montag ein gerichtliches Nachspiel. Der Besitzer musste sich am Landesgericht verantworten, die Staatsanwaltschaft warf dem Mann grobe Fahrlässigkeit vor.
Die Richterin folgte dem Antrag aber nicht und sah lediglich einfache Fahrlässigkeit. Man einigte sich schließlich auf eine Diversion: Zahlt der 41-Jährige binnen 14 Tagen eine Geldbuße von 3220 Euro, ist das Verfahren gegen ihn eingestellt.
Der Lehrer betreibt den Erlebnishof nebenbei. Auf dem Areal stand auch ein auf Baumstümpfen ruhendes Piratenfloß, auf dem Kinder regelmäßig für Gruppenfotos Aufstellung nahmen. Meist waren es allerdings nur um die zehn und nicht 23 wie am 23. 8. letzten Jahres. Damals stürzte das Podest ein. Zehn Kinder wurden verletzt, eine Siebenjährige schwer.
Der Angeklagte hatte das Podest zuletzt 2011 überprüfen lassen. 2013 erneuerte er die Platte dann in Eigenregie. Hätte er die Arbeit fachmännisch überprüfen lassen, wäre laut Gutachter wohl bereits damals aufgefallen, dass die tragenden Baumstümpfe morsch waren. Zudem bemängelte der Sachverständige, dass eine Plattform in 1,20 Metern Höhe ein Geländer gebraucht hätte. Der Angeklagte nahm die Verantwortung auf sich und hat auch bereits Schadenersatz gezahlt. (mro, APA)