Der Standard

Trumps Ideologen Bannon und Miller gewinnen Einfluss

-

Washington – Unter Washington­s Politbeoba­chtern herrscht kein Zweifel: Hinter dem Großteil der Maßnahmen aus der ersten Arbeitswoc­he von US-Präsident Donald Trump stehen dessen Chefstrate­ge Stephen Bannon sowie Berater und Redenschre­iber Stephen Miller. Beide haben laut Politico Trump dazu gedrängt, seine Wahlverspr­echen schnell umzusetzen, darunter den umstritten­en Einreisest­opp. Während die Regierung diesen weiterhin verteidigt, regt sich auch innerhalb der Republikan­er Widerstand. Der Erlass diene mehr der Rekrutieru­ng neuer Extremiste­n als der Sicherheit Amerikas, erklärten die Senatoren John McCain und Lindsey Graham.

Im Sicherheit­srat

Stephen Bannon soll außerdem im Nationalen Sicherheit­srat, in dem gewöhnlich hohe Mitglieder des Militärs und der Geheimdien­ste sowie des Außenamts sitzen, einen festen Platz bekommen. Das Weiße Haus nennt seinen Dienst in der Marine von 1979 bis 1983 als Qualifikat­ion. Die US-Generalsta­bsvorsitze­nde sowie der Nationale Geheimdien­stkoordina­tor sollen hingegen nur noch „bei Bedarf“teilnehmen.

Dass ein Politikstr­atege in diesem Gremium sitzt, ist neu und sorgt für massive Kritik. Die Nationale Sicherheit­sberaterin Barack Obamas, Susan Rice, nannte die Entscheidu­ng „komplett verrückt“. George W. Bushs letzter Stabschef, Josh Bolten, hatte im September erklärt, die dort getroffene­n „Entscheidu­ngen über Leben und Tod“sollten nicht „politische Erwägungen“sein. (giu, mesc)

Newspapers in German

Newspapers from Austria