Fluglinien planen wegen neuer US-Regeln um
Crewmitglieder: Emirates, Etihad und Lufthansa passen Einsatzpläne an
Wien – Angesichts des US-Einreiseverbots für Muslime stellt die arabische Fluggesellschaft Emirates ihre Besatzung für Flüge in den USA um. „Die jüngste Änderung der Einreisebedingungen in die USA für Bürger von sieben Staaten gilt für alle Reisenden und Crewmitglieder“, teilte die größte Airline der Vereinigten Arabischen Emirate mit.
Das Unternehmen habe bei der Besatzung deshalb „notwendige Änderungen“vorgenommen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Unter den Angestellten von Emirates sind auch Bürger von den sieben mehrheitlich muslimischen Staaten, gegen die US-Präsident Donald Trump ein vorübergehendes Einreiseverbot verhängt hatte. Die Fluggesellschaft fliegt mehrere Städte in den USA an. Bisher sei kein Besatzungsmitglied von der Neuregelung betroffen gewesen. Die Flüge finden den Angaben zufolge wie geplant statt. Auch Etihad aus dem Nachbar-Emirat Abu Dhabi erklärte, dass alle Maßnahmen ergriffen worden seien, um einen reibungslosen Flugbetrieb für die nächsten Wochen zu gewährleisten. Auch die Lufthansa setzt wegen des neuen US-Reiseverbots für Bürger einiger muslimischer Länder ihr fliegendes Personal auf anderen Routen ein. „Wir haben Crewmitglieder, die von der Änderung betroffen sind“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Die Mitarbeiter würden nun auf anderen Strecken fliegen. Die drei vom US-Einreiseverbot betroffenen Passagiere aus dem Iran halten sich weiterhin auf dem Flughafen Wien-Schwechat auf, bestätigte ein AUA-Sprecher. Das iranische Ehepaar und die iranische Frau befinden sich im Transitbereich und hätten das Angebot eines Flugs zurück nach Isfahan, nicht angenommen.
Die drei wollten am Samstag über Wien nach New York bzw. Chicago reisen. Sie hoffen weiterhin eine Einreiseerlaubnis für die USA zu erwirken und seien deswegen mit der iranischen Botschaft in Wien im Kontakt. US-Präsident Donald Trump hatte als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfs einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und dem Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage mit dem Verbot belegt, jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit.
Zehntausende Österreicher könnten vom Einreiseverbot betroffen sein. Das Außenministerium schätzt die Zahl der iranischstämmigen Personen in Österreich auf 30.000 bis 35.000. Man könne „davon ausgehen, dass praktisch alle auch die iranische Staatsbürgerschaft haben, weil sie diese nicht verlieren“, sagte Außenamtssprecher Thomas Schnöll. (cr)