Trumps Schatten fällt auf die Börsen
Der Einreisestopp der US-Regierung für Bürger aus sieben Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung verunsichert die Anleger an der Wall Street. Die wichtigsten Indizes der Börse sind zu Wochenbeginn gefallen. Der Dow Jones rutschte wieder unter die Marke von 20.000 Punkten, die er vergangene Woche erstmals geknackt hatte. Investoren seien vorsichtig, sagte Peter Cardillo, ChefMarktökonom bei First Standard Financial.
Vorige Woche war der Index noch von den Erwartungen an eine wirtschaftsfreundliche Politik des US-Präsidenten Donald Trump getrieben worden. Nun rückten mögliche negative Folgen von Trumps Protektionismus in den Blickpunkt, so die Analysten Mike van Dulken und Henry Croft von Accendo Markets. Etwaige Einfuhrzölle auf chinesische Pro- dukte könnten die Globalisierung ausbremsen, führten sie aus.
Die Großbank Citigroup dürfte aus einem anderen Grund Federn lassen: Sie zieht sich bis Ende 2018 aus dem Hypotheken-Servicegeschäft zurück. Was langfristig Kosten sparen soll, wird aber im laufenden Quartal den Gewinn mit rund 400 Millionen Euro vor Steuern schmälern. Der Aktienkurs sank.
Europas Börsen haben am Montag ebenfalls an Terrain verloren, auch hier sorgte Trumps Politik für Verunsicherung. Der Euro Stoxx 50 gab bis zum späteren Nachmittag um 1,26 Prozent nach. In Frankfurt fielen die Papiere von VW. Das Absatzplus um 3,8 Prozent auf 10,3 Millionen Fahrzeuge für 2016 wurden von der Meldung überschattet, dass der Autohersteller in den USA knapp 600.000 Fahrzeuge zurückrufen wird (red)