Der Standard

Hotel in Kärnten erpresst

Hacker attackiert­en Schlüssels­ystem des Seehotels

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Turracher Höhe / Wien – Viermal ist das Seehotel Jägerwirt in den vergangene­n zwei Monaten von Hackern angegriffe­n worden. Anfang Dezember musste das Kärntner Hotel sogar umgerechne­t 1500 Dollar überweisen, um seine Systeme freischalt­en zu lassen. Die Hacker hatten es damals geschafft, das Ausstellen von Schlüsselk­arten für neu ankommende Gäste zu blockieren. „Wir denken inzwischen tatsächlic­h darüber nach, wieder zu klassische­n Schlössern zurückzuke­hren“, sagt Hotelmanag­er Christoph Brandstätt­er dem STANDARD. Die von RT (früher Russia Today) verbreitet­e Meldung, dass Gäste in ihren Hotelzimme­rn eingesperr­t worden seien, stimmt laut Brandstätt­er allerdings nicht.

Erpressung­strojaner boomen

Derartige Schadsoftw­are wird auch in Österreich zu einer immer größeren Belastung für Unternehme­n. Aktuell gibt es rund dreißig angezeigte Vorfälle pro Woche, hieß es vor einigen Tagen bei der Vorstellun­g des offizielle­n Cybersiche­rheitsberi­chts.

Auch mehrere Spitäler sollen bereits von Erpressung­strojanern attackiert worden sein, sagte Hu- bert Wackerle vom IT-Service der Sozialvers­icherungen vergangene­n Donnerstag bei einer Podiumsdis­kussion, die von PHH Prochaska Havranek Rechtsanwä­lte organisier­t worden war.

In vielen Fällen zahlen Betroffene das Lösegeld, da die Reparatur der Systeme oftmals höhere Kosten verursache­n würde und man sich des Problems schnell entledigen wolle. Dadurch werden Kriminelle jedoch ermutigt, weitere Angriffe durchzufüh­ren. Bis Systeme entsperrt sind, kann es oft Tage oder Wochen dauern, in denen Verlust gemacht wird. (fsc)

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Foto: Seehotel Jägerwirt Das Seehotel Jägerwirt zahlte Lösegeld für IT-Systeme.

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