Der Standard

Schulz-Effekt führt zu Höhenflug der SPD in Umfragen

Bundestag dürfte mit AfD und FDP bunter werden

-

Berlin/München – Im Deutschen Bundestag in Berlin ist die Anzahl der Fraktionen derzeit überschaub­ar. Die größte Fraktion bilden die CDU und die CSU, danach folgen die Sozialdemo­kraten. Dann gibt es noch zwei Opposition­sparteien, nämlich die Linke und als kleinste Fraktion die Grünen.

Man kann davon ausgehen, dass der Bundestag nach der nächsten Wahl am 24. September wieder bunter wird. Die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) wird nach heutigem Stand sicher einziehen. Auch die FDP, die 2013 nach 64 Jahren ununterbro­chener Zugehörigk­eit zum deutschen Parlament aus selbigem hinausflog, hat gute Chancen auf eine Rückkehr im Herbst.

Aktuell zeigt sich in Umfragen, dass Kanzlerkan­didat Martin Schulz der SPD guttut. Emnid sieht sie bei 29 Prozent, Infratest Dimap bei 28 Prozent. Das sind die höchsten Werte, die für die SPD seit der Bundestags­wahl 2013 gemessen wurden, vor kurzem lag die SPD noch bei 20 Prozent. In der Bild weist INSA die SPD mit 31 Prozent sogar vor der Union (30 Prozent) aus.

Der Höhenflug der Sozialdemo­kraten geht auf Kosten der Union, sie sinkt von knapp unter 40 Prozent auf 33 beziehungs­weise 34 Prozent. Auch Grüne und Linke verloren zwei Punkte und liegen nun bei jeweils acht Prozent. Eine rot-rot-grüne Mehrheit ist damit noch nicht gesichert, aber sie rückt näher.

Auf dieses Bündnis setzen viele in der SPD, bei Grünen und Linken. Schulz aber vermeidet derweil eine Festlegung auf eine bestimmte Koalition. Wäre am kommenden Sonntag Bundestags­wahl, dann würden elf Prozent der Wahlberech­tigten die AfD wählen, sechs Prozent die FDP. Andere Parteien hätten keine Chance auf einen Einzug in den Bundestag. Könnten die Deutschen den Kanzler oder die Kanzlerin direkt wählen, dann läge Schulz im Moment mit 50 Prozent vor Merkel, die nur auf 34 Prozent kommt. (bau)

Newspapers in German

Newspapers from Austria