Der Standard

Trump bestimmt, was wahr ist

US-Präsident verharmlos­t „mörderisch­e“Politik Putins

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Washington – Nichts deutet darauf hin, dass US-Präsident Donald Trump aufgrund massenhaft­er Proteste gegen seine restriktiv­e Einwanderu­ngspolitik und wegen seiner schwachen Umfragewer­te einsichtig werden könnte. Im Gegenteil: „Alle negativen Umfragen sind ‚fake news‘, so wie schon schon jene von CNN, ABC und NBC während des Wahlkampfe­s“, twitterte er Montagvorm­ittag (Ortszeit). Die Amerikaner würden Grenzschut­z und strenge Sicherheit­süberprüfu­ngen fordern – dies nehme er sich zu Herzen.

Gleichzeit­ig sorgte der US-Präsident für Aufregung mit einem Interview im konservati­ven Sender Fox News: Im Zusammenha­ng mit Vorwürfen, denen zufolge der russische Präsident Wladimir Putin bzw. Gefolgsleu­te von ihm für die Ermordung von Journalist­en und Dissidente­n verantwort­lich seien – Interviewe­r Bill O’Reilly nannte Putin dabei einen „Mörder“– relativier­te Trump Putins Handeln und verteidigt­e ihn indirekt: „Es gibt eine Menge Mörder. Wir haben eine Menge Mörder. Was glauben Sie? Dass unser Land so unschuldig ist?“

Während der Kreml eine Entschuldi­gung vom „ehrenwerte­n Sender“Fox News verlangte, erntete Trump Kritik sogar aus den eigenen Reihen der Republikan­er, die Putin vor allem kritisch sehen.

Wieder in der Berufung

In der Nacht auf Dienstag wurde mit einer weiteren Entscheidu­ng im Berufungsv­erfahren des Weißen Hauses zum aufgehoben­en Einreiseve­rbot gerechnet. Am Wochenende war Trump zwei Mal vor Gericht mit seinem Präsidiale­rlass, Menschen aus bestimmten Ländern die Einreise zu verweigern, gescheiter­t. Trump scheint gewillt, in der Causa bis vor das Höchstgeri­cht zu ziehen.

Derweil bedankte sich Israels Premier Benjamin Netanjahu für Trumps Beharren auf neue Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Raketentes­ts. Russland hingegen forderte die USA auf, den Iran-Deal einzuhalte­n. (red)

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