Ins Schwarze oder ins Knie
Biathlon: Dopingkongress am Tag der WM-Eröffnung
Fieberbrunn – Am Mittwoch, quasi rechtzeitig zur WM in Hochfilzen, die dann am Abend gewiss feierlich eröffnet wird, will der Weltverband der Biathleten (IBU) sein Anti-Doping-Reglement verschärfen. Bei einem außerordentlichen Kongress in Fieberbrunn soll einem Teil der Forderungen entsprochen werden, die von 170 Athleten schriftlich aufgestellt worden waren. Darunter sind Sanktionen gegen russische Biathleten oder den russischen Verband, die Verdoppelung der Standardsperren auf acht Jahre, die Aberkennung von Startplätzen und höhere Geldstrafen.
Über die Notwendigkeit von Maßnamen herrscht weitgehend Einigkeit, über den Zeitpunkt allerdings nicht. Markus Gandler, zuständiger sportlicher Leiter des österreichischen Skiverbandes (ÖSV), hält den Kongress vor der WM für „unnütz. Das braucht hier niemand.“Die anstehenden Themen seien leicht nach der Saison zu behandeln. Großartige Ergebnisse, überhaupt in Bezug auf den russischen Dopingskandal, erwartet der Tiroler nicht. Die kurzfristige Ansetzung sei unverständlich. „Wenn man andere Beweise hätte, hätte man ja schon lange was tun müssen. Es ist bis jetzt nur herumgeeiert worden“, sagte Gandler. Durch den Kongress werde der Sport in den Hintergrund gedrängt. „Damit tut man dem Veranstalter, der sich so bemüht hat, wirklich nichts Gutes.“
Von den 31 im Dezember eingeleiteten Verfahren gegen russische Biathleten sind noch sieben anhängig. Zwei bereits zurückgetretene Athleten wurden vorläufig suspendiert, der russische Verband wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert. (APA, red)