Teurere Rohstoffe machen Lackindustrie zu schaffen
Wien – Stark gestiegene Rohstoffpreise setzen die österreichische Lackindustrie unter Druck. Mehr als die Hälfte der Betriebskosten der Lackhersteller entfallen laut Verbandsangaben auf Rohstoffe, die sich im vergangenen Jahr um bis zu 20 Prozent verteuerten. „Auch für 2017 müssen wir mit weiteren Preiserhöhungen auf Rohstoffe rechnen“, sagt Hubert Culik, Obmann der österreichischen Lackindustrie.
Die starken Rohstoffpreisanstiege sind laut dem Verbandschef auf mehrere Gründe zurückzuführen: Die Verfügbarkeit von Rohstoffen wurde aufgrund von Allianzen zwischen Unternehmen und Lieferanten reduziert und damit der Wettbewerb verringert. Unfälle bei Lieferanten, Produktionsstopps und der Anstieg der Rohölpreise hätten „die Situation noch schwieriger“gemacht.
Wichtige Chemikalien für die Lackindustrie wie Lösungsmittel, Harze, Monomere und andere Rohstoffe sind von den Verteuerungen betroffen. Die Preise für Aceton und Methylmethacrylat sind um 15 Prozent, für Xylol und Toluol um 20 Prozent höher als vor zwölf Monaten. Auch Epoxyund Polyurethanharze verteuerten sich im zweistelligen Prozentbereich. Mehrere Preiserhöhungen gab es beim Weißpigment Titandioxid, das bei der Herstellung von weißen Beschichtungen laut Lackindustrie „unersetzbar ist“.
Die 28 Betriebe der österreichischen Lack- und Anstrichmittelindustrie erzielten zuletzt mit knapp 3000 Mitarbeitern einen Produktionswert von 421 Millionen Euro und eine Gesamtproduktion von 152.000 Tonnen. (APA)