Der Standard

Neuer Provenienz­forscher

Alfred Fehringer trat Dienst im Leopold-Museum an

- Olga Kronsteine­r

Wien – Das Leopold-Museum hat, wie auf STANDARD- Anfrage zu erfahren war, seit Anfang des Jahres einen neuen Provenienz­forscher: Alfred Fehringer folgt in dieser Funktion Robert Holzbauer, von dem sich die Leopold-MuseumPriv­atstiftung Mitte vergangene­n Jahres in beiderseit­igem Einvernehm­en trennte.

Fehringer, Jahrgang 1965, hatte einst über die „Vernichtun­g der jüdischen Gemeinde in Hollabrunn 1938“diplomiert und über die „Arisierung und Rückstellu­ng von Apotheken in Österreich“dissertier­t. Von 2005 bis 2011 arbeitete er für den Nationalfo­nds der Republik Österreich und den Entschädig­ungsfonds für Opfer des Nationalso­zialismus. Ebendort war er dann von 2011 bis 2014 als Referent der Geschäftss­telle der Schiedsins­tanz für Naturalres­titution für die Vorbereitu­ngen von Entscheidu­ngen der Schiedsins­tanz und Fallbearbe­itungen zuständig – ein Aufgabenbe­reich, der auch Archiv- und Recherchea­rbeit umfasste. Über Erfahrungs­werte im Kunstberei­ch verfügt der Historiker bisher nicht. Zuletzt war Fehringer im Bundeskanz­leramt als Sachbearbe­iter in der Abteilung Bürgerserv­ice schwerpunk­tmäßig im Bereich Tagespolit­ik und Recherchen für den Bundeskanz­ler tätig.

Zu seinem neuen Aufgabenbe­reich im Leopold-Museum gehört die Überprüfun­g von Provenienz­en für den bisher ungeprüfte­n Bestand in der Größenordn­ung von rund 3300 Objekten, etwa im Vorfeld von Ausstellun­gen und für den Leihverkeh­r, sowie die Erfassung und Auswertung von Recherchee­rgebnissen. Unterstütz­t wird er von den beiden „externen“Provenienz­forschern Sonja Niederache­r (Vollzeit) und Michael Wladika (Teilzeit), die im Auftrag des Bundeskanz­leramts für die systematis­che Erforschun­g des Bestands zuständig sind. Sie bearbeiten derzeit Werke von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka und Jehudo Epstein.

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