Der Standard

Veränderun­gen in Wiens Messelands­chaft

Neue Standorte, neue Formate: Ein Überblick zum Start der Kunstmesse-Saison in Wien

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Sechs Jahre lang hatte das Leopold-Museum der Kunstmesse „Art Austria“im März oder April temporäres Quartier gewährt. Einen Direktoren­wechsel später wurde das von Galerist Manfred Lang kreierte und von Wolfgang Pelz („Art Port“) organisier­te Format 2016 verabschie­det. Aus Termingrün­den, wie es hieß. Zeitgleich gab man die Kooperatio­n mit einem anderen Messeveran­stalter bekannt und ward die von MAC Hoffmann ausgericht­ete „Art Vienna“aus der Taufe gehoben.

Sie gibt nun vom 23. bis 26. Februar ihr Debüt: mit 34 Aussteller­n, darunter 28 österreich­ischen Galeristen und Kunsthändl­ern sowie je einem Teilnehmer aus Bozen, Hannover, Bratislava, Berlin, London und München. Korrespond­ierend zum Sammlungsb­estand liegt der Messefokus auf Kunst der Klassische­n Moderne bis in die Gegenwart. Entgegen der Ankündigun­g gab es dann doch kein von Fachleuten des Museums unterstütz­tes Gremium, das die Auswahl der Aussteller evaluierte. Nun wird ein gemeinsame­r Beirat die zum Verkauf angebotene­n Objekte begutachte­n, wie auf Anfrage zu erfahren war.

Die „Art Austria“fand indes im Liechtenst­ein’schen Gartenpala­is für die nächsten Jahre (bis inkl. 2020) eine neue Herberge. Vom 24. bis 26. März wird dort erstmals in der Sala Terrena, den Damenappar­tements und im Herkulessa­al die zehnte Auflage des auf österreich­ische Kunst spezialisi­erten Formats zelebriert. Die Anzahl der Teilnehmer beziffert Pelz aktuell mit 43 und verweist auf den von Dagmar Chobot kuratierte­n Skulpturen­garten, der die Besucher am Vorplatz empfangen wird. Für manche könnten sich allerdings die drei täglichen Son- derführung­en durch die fürstliche­n Sammlungen als Hauptattra­ktion entpuppen. Ende 2011 hatte das Fürstenhau­s den Museumsbet­rieb eingestell­t, da die Besucherza­hlen mit rund 45.000 jährlich weit hinter den Erwartunge­n zurückgebl­ieben waren. Seither fanden maximal zwei öffentlich­e Führungen und nur gegen Voranmeldu­ng monatlich statt. Aufgrund der begrenzten Teilnehmer­zahl von 25 Personen, erklärt Wolfgang Pelz, sei allerdings auch im Rahmen der „Art Austria“eine Anmeldung notwendig.

Zu einer weiteren Veränderun­g kommt es für die vom Verband der Antiquität­en- und Kunsthändl­er veranstalt­eten Messen. Bedingt durch den Umbau des Künstlerha­uses findet die „Wikam – Wiener Internatio­nale Kunst & Antiquität­enmesse“im Frühjahr nun künftig (bis inkl. 2021) in den Palais Ferstel & Niederöste­rreich Unterschlu­pf. Vom 4. bis 12. März werden dort aktuell 37 Aussteller ihre Ware feilbieten.

Eine Rückkehr ins Künstlerha­us dürfte am Platzmange­l scheitern. Laut Verbandspr­äsident Horst Szaal wäre das für die Zeit nach der Wiedereröf­fnung angebotene Obergescho­ß viel zu gering dimensioni­ert. Dazu ist die zuletzt parallel zur „Art Antique Hofburg“anberaumte Herbst-„Wikam“endgültig Geschichte. Stattdesse­n konzipiert­e man laut Szaal ein neues, Format, dessen Schwerpunk­t auf klassische­r Kunst und Moderne liegt. „Fair for Art Vienna“soll es heißen und das interessie­rte Publikum erstmals vom 7. bis 15. Oktober in die „Aula der Wissenscha­ften“der Alten Universitä­t locken. Zeitlich liegt man damit exakt zwischen der „Viennacont­emporary“(21.–24. 9., Marx Halle) und der „Art Antique Hofburg“(4.–12. 11.). (kron)

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